Es ist mal wieder soweit, der „Sommer“ – oder wie man dieses Wetter auch immer bezeichnen will – geht zu Ende, die Teams sind bereits im Testmodus und wahrscheinlich dauert es auch nicht mehr lang bis zum Auftauchen der ersten Lebkuchen und Dominosteine in den Supermarktregalen. Nun könnte man sich ganz entspannt auf den DEL-Start vorbereiten, doch in diesem Jahr gibt es noch eine Sonderveranstaltung, die es in sich hat. Die NHL richtet in Kooperation mit der IIHF den World Cup aus, der damit zum dritten Mal nach 1996 und 2004 stattfindet. Im Grunde kann man sich die Veranstaltung mit acht Teams als Mini-Olympia-Turnier vorstellen, bei der die besten Spieler der Welt zugegen sind. Das können wir uns natürlich nicht entgehen lassen und betreiben mal ein wenig Aufklärung:
Historie (oder: Wer hat sich das denn ausgedacht?)
Wenn man es großzügig auslegt, sind die Summit Series die Grundlage des World Cups. Diese Vergleiche zwischen der kanadischen und russischen Nationalmannschaft wurden in den 1970er Jahren ausgetragen und hatten aufgrund des kalten Krieges auch eine politische Dimension. Der Nachfolger „Canada Cup“ umfasste dann auch andere Nationen und wurde fünfmal veranstaltet – davon konnte Kanada vier Turniere gewinnen. Besonders in Nordamerika genoss der Canada Cup einen höheren Stellenwert als die Weltmeisterschaft oder das olympische Eishockeyturnier, da diese ohne die NHL-Spieler stattfanden. Eine Unterbrechung des NHL-Spielbetriebs war damals noch nicht üblich. Erst ab 1998 stellte die stärkste Liga der Welt ihre Spieler für Olympia frei und der direkte Vergleich war nun möglich. Logischerweise verlor dadurch der World Cup an Stellenwert, so dass dieser nun zwölf Jahre Pause auf dem Buckel hat.
Turnierverlauf
Insgesamt treten acht Teams gegeneinander an: Kanada, USA, Team Nordamerika, Team Europa, Finnland, Schweden, Russland und Tschechien. Dazu sollte gesagt werden, dass im Team Nordamerika ausschließlich Spieler vertreten sind, die das 23. Lebensjahr noch nicht vollendet haben – ein reines Nachwuchsteam also, das sich so auf höchstem Level messen kann. Das Team Europa formiert sich aus den besten Spielern, die nicht einer der genannten vier Nationen angehören.
Gruppe A
Kanada
Tschechien
Team Europa
Team USA
Gruppe B
Finnland
Team Nordamerika
Russland
Schweden
Gespielt wird in zwei Vierer-Gruppen. Die beiden Erstplazierten der beiden Gruppen spielen dann über Kreuz die beiden Halbfinals aus. Im Finale stehen dann logischerweise die beiden Sieger, allerdings wird dann im Modus best-of-three gespielt.
Generell gelten für das gesamte Turnier die NHL-üblichen Regularien, die sich unter anderem auch auf die Größe der Eisfläche beziehen. Positiv zu erwähnen ist die Tatsache, dass ausschließlich NHL-Referees an die Pfeife dürfen, was den Zuschauern mit Sicherheit Wutausbrüche oder völlige Ratlosigkeit ersparen sollte.
Spielplan
Das Turnier findet vom 17.September bis zum 01. Oktober statt. Hier die Übersicht der Paarungen:
Samstag, 17.09.2016
21:30 Uhr: USA – Team Europa
Sonntag, 18.09.2016
02:00 Uhr: Tschechien – Kanada
21:30 Uhr: Schweden – Russland
Montag, 19.09.2016
02:00 Uhr: Team Nordamerika – Finnland
21:30 Uhr: Team Europa – Tschechien
Dienstag, 20.09.2016
02:00 Uhr: Russland – Team Nordamerika
21:30 Uhr: Finnland – Schweden
Mittwoch, 21.09.2016
02:00 Uhr: Kanada – USA
21:30 Uhr: Team Nordamerika – Schweden
Donnerstag, 22.09.2016
02:00 Uhr: Team Europa – Kanada
21:30 Uhr: Finnland – Russland
Freitag, 23.09.2016
02:00 Uhr: USA – Tschechien
Sonntag, 25.09.2016
19:00 Uhr: Halbfinale 1
01:00 Uhr: Halbfinale 2
Mittwoch, 28.09.2016
02:00 Uhr: Finale 1
Freitag, 30.09.2016
02:00 Uhr: Finale 2
Sonntag, 02.10.2016
01:00 Uhr: Finale 3 (falls erforderlich)
Und damit kommen wir zu den guten Nachrichten: Auch der deutsche Fan bleibt nicht außen vor, hat doch Sport1 die Exklusivrechte erworben und angekündigt, auch im Free-TV einige Spiele zu zeigen. Ein Sendeplan liegt aber noch nicht vor.