Kurz vor der WM sollte man mal einen Blick auf die kleinen, aber feinen Unterschiede bei den Spielregeln beider Organisationen werfen. Immer wieder hört man von der Umstellung der Spieler auf die größeren europäischen Eisflächen, aber wie groß sind die Unterschiede tatsächlich? Aus der Grafik des Vergleiches der Spielfeldgrößen wird schon mal ersichtlich, dass die Eisflächen in Europa mit 1800 qm lockere 221 qm größer sind als die in der NHL. Besonders die neutrale Zone und die Fläche hinter dem Tor tragen zum Unterschied bei.
Weitere Differenzen betreffen die Spielregeln. (Auch wenn der Link etwas veraltet ist und für die Winterspiele 2010 gilt, existieren die meisten Unterschiede nach wie vor). Insgesamt gibt es 59 unterschiedliche Regelauslegungen, von Kleinigkeiten wie der Aufwärmphase (in der NHL 16 Minuten, in der IIHF derer 20) oder der üblichen drei Commercial Time-Outs pro Drittel in der NHL wollen wir gar nicht reden, es gibt auch fundamentale Unterschiede wie z.B. das nicht vorhandene Trapezoid hinter dem Tor in den IIHF-Regeln oder das sogenannte automatic Icing. Generell ist die Einstellung gegenüber großen Strafen in der NHL etwas lockerer, nur bei bestimmten Fouls wie z.B. beim Check von hinten, Stockstich etc erhält der Spieler zusätzlich einen Spielausschluss. Auch nach der zweiten 10-Minuten-Strafe in einem Match darf der Spieler in der NHL weiterhin mitspielen. Offensichtlich ist Eishockey in Nordamerika auch nach den Regeln etwas härter als in Europa – und das bezieht sich auch auf die Schiedsrichter, die nur dann ein Visier tragen müssen, wenn sie nach der Saison 2005/2006 verpflichtet wurden. Harte Jungs!
Weitere Regeln werden in unserer Wissensammlung erklärt.
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