Vegas Golden Knights vs Washington Capitals
Stand der Serie: 1-4 (6:4/2:3/1:3/2:6/3:4)
Vorschau:
Eine lange, lange Eishockeysaison mit olympischen Spielen und WM geht zu Ende. Und überraschenderweise findet der Showdown zumindest teilweise in Las Vegas statt. Das Team, das seine erste Saison spielt, steht tatsächlich im Finale und hat damit bereits jetzt schon Historisches erreicht: Noch nie schaffte es ein expansion team, im ersten Jahr ins Finale einzuziehen. Und bereits dieser Weg war beeindruckend – über die Stationen Los Angeles, San Jose und Winnipeg steht man nun den Capitals aus Washington gegenüber. In diesen drei Serien stehen gerade einmal drei Niederlagen zu Buche! Getragen von einem bisher überragend haltenden Marc-Andre Fleury will diese eigentlich zusammengewürfelte Mannschaft nun natürlich mehr.
Auf der anderen Seite brauchen wir nicht darüber zu diskutieren, wer der Star der Capitals ist. Natürlich richten sich alle Augen auf Alexander Ovechkin, der nun endlich, endlich seinen größten Traum erfüllen könnte. Bisher war Washington vor allem für kurze Play-Offs bekannt, was den WM-Beobachter zwar ob der Ovechkin-Auftritte regelmäßig freute, aber mindestens einen Ring am Finger braucht man als Superstar schon. Ganz glatt verlief der Weg ins Finale mit sieben Niederlagen zwar nicht, aber immerhin konnte man den „Penguins-Fluch“ beenden. Die Euphorie ist in der Hauptstadt ähnlich groß wie in der Wüste, denn dies ist die erste Finalteilnahme seit 1998 – damals wurde man von den Red Wings gesweept.
Lesetipps zum Finale:
Toronto Sun: „Are the Vegas Golden Knights good or bad for the NHL?“
Hockey Writers: „Golden Knights Success Embarrasses Rest of NHL“
NHL.com: „‚The Simpsons‘ predicted Stanley Cup would end up in Las Vegas“
IIHF.com: „The final nobody expected“
Spieltermine:
Facts for Nerds:
Das Team, das Spiel 1 gewinnt, konnte in 78% aller Fälle nach Einführung des best of seven-Formats im Jahr 1939 auch die Serie gewinnen.
In Spiel 1 wechselte die Führung viermal – neuer Rekord für ein Stanley Cup-Finale.
Alexander Ovechkin ist der erste russische Kapitän eines Stanley-Cup-Gewinners.
Lars Eller ist der erste Däne, der einen Stanley Cup mit nach Hause bringen wird.
Und jetzt genug der alternativen Fakten, los geht’s!
Spiel 1: Was für ein wilder Auftakt! Als wären 10 Tore in einem Spiel nicht genug, gab es viermal einen Führungswechsel, bis die vierte Reihe der Knights im letzten Drittel das Spiel entschied. Der Matchwinner war Tomas Nosek, der zehn Minuten vor Spielende das 5:4 markierte und per empty net goal auch den Schlusspunkt setzte. Generell sprechen fünf verschiedene Torschützen für Las Vegas eine deutliche Sprache hinsichtlich der Ausgeglichenheit dieses Teams. Für die Capitals waren Backstrom, Conolly, Carlson und Wilson erfolgreich.
Spiel 2: Nach dem wilden Auftakt ging es in Spiel 2 etwas geordneter zu. Der Gastgeber ging zwar durch Neal in Führung, doch die Capitals konnten noch im ersten Drittel durch Lars Eller ausgleichen. Im zweiten Drittel drehte Ovechkin mit seinem ersten Tor der Serie das Spiel sogar, Brooks Orpik baute die Führung noch aus. Der Anschlusstreffer für die Knights von Theodore sollte dann das letzte Tor der Partie werden, da Braden Holtby im Tor der Capitals alle weiteren Schüsse entschärfte und eine neue Kategorie geschaffen haben dürfte – den „game winning save“ zwei Minuten vor dem Ende. Absolut sehenswert!
Spiel 3: Alex Ovechkin erzielte das erste Tor im zweiten Drittel, nachdem der erste Durchgang hauptsächlich von einer guten Defensivarbeit der Capitals geprägt war. Kuznetsov erhöhte knapp elf Minuten später sogar auf 2:0. Da konnte schon der Eindruck entstehen, dass Washington das Spiel im Sack hat, vor allem, weil man die Knights durch gutes Forechecking nicht ins Spiel ließ. Ein Fehler von Goalie Braden Holtby machte die Partie dann aber wieder spannend. Für etwas Beruhigung sorgte der Treffer von Smith-Pelly nach einer konsequenten Vorarbeit von Beagle.
Spiel 4: Nach den relativ engen Ergebnissen der vorherigen Spiele kann man bei einem 6:2 schon fast von einem Kantersieg sprechen. Dieser stand bereits nach dem ersten Drittel fest, als die Capitals mit 3:0 in die Kabine gingen. T.J. Oshie, Wilson und Smith-Pelly hatten die Tore erzielt. Dieses Ergebnis war aber nur möglich, weil die Gäste herausragende Chancen nicht nutzen konnten und zweimal das Metall im Weg stand. Im zweiten Drittel erhöhte Carlson gar auf 4:0 und die Messe schien gelesen. Hoffnung keimte bei den Knights dann noch einmal auf, da Neal und Smith die Gäste bis auf zwei Tore wieder heranbrachten. Aber Washington ließ sich das Heft nicht mehr aus der Hand nehmen und traf noch zweimal. Somit haben die Capitals jetzt 2 Matchbälle in der Serie, die wieder nach Vegas wechselt.
Spiel 5: Eine lange Durststrecke von 44 Jahren geht zu Ende – die Washington Capitals gewinnen in Las Vegas und holen den Stanley Cup zum ersten Mal in der Geschichte dieser Franchise nach Washington. Natürlich waren alle Augen auf Alexander Ovechkin gerichtet, der seit 13 Jahren einem Traum hinterherjagte. Als erster russischer Kapitän durfte er den Cup entgegen nehmen und gewann zudem die Conn Smythe Trophy als wertvollster Spieler der Playoffs, in denen er 15 Tore erzielte. Aber zurück zum Spiel: Nach einem torlosen ersten Drittel ging das Scoring im zweiten Durchgang richtig los: Vrana brachte die Gäste in Führung, Schmidt glich drei Minuten später aus. Ovechkin erzielte das 2:1, doch die Golden Knights antworteten erneut und gingen sogar durch ein Tor von Smith mit einer 3:2-Führung in die zweite Pause. Im letzten Drittel drehten die Capitals das Spiel: Zuerst traf Smith-Pelly zum Ausgleich und dann avancierte ein Däne zum Matchwinner. Lars Eller stand goldrichtig, als Fleury einen Schuss von Connolly nicht halten konnte und schon zum 4:3 ein. Diese Führung brachte Washington über die Zeit.
Unbedingt auch lesen:
- Termine Stanley Cup Finale 2018
- NHL Playoff-Termine 2018
- NHL-Playoffs 2011: Halbfinale der Eastern Conference