Pittsburgh Penguins vs Nashville Predators
Stand der Serie: 4-2 (5:3/4:1/1:5/1:4/6:0/2:0)
Das Eis in deutschen Stadien ist längst abgetaut, der Sommer hat Einzug gehalten, doch die NHL spielt immer noch. Vom 29.Mai bis spätestens 14.Juni findet das Stanley Cup-Finale zwischen den Pittsburgh Penguins und den Nashville Predators statt. Die Penguins finden sich als Titelverteidiger wie im letzten Jahr im Finale wieder und könnten erstmals seit 1998 die Trophäe verteidigen, während die Predators zum allerersten Mal im Finale stehen. Dort treffen sie auf eine Offensive, die mit Malkin, Kessel, Crosby und Guentzel gleich vier der ersten sechs Playoff-Topscorer aufweist. Doch Nashvilles Goalie Pekka Rinne scheint derzeit in einer bestechenden Form zu sein.
Die Predators haben bereits in der ersten Runde aufhorchen lassen, als man die Blackhawks in glatt vier Spielen in den Sommerurlaub schickte. Es folgten zwei Serien über jeweils sechs Spiele gegen die Blues und gegen die Anaheim Ducks. Dagegen hatte Pittsburgh mehr zu kämpfen: Die erste Runde ging über fünf Spiele gegen die Columbus Blue Jackets, doch die nächsten beiden Runden erforderten die maximale Anzahl von sieben Spielen. Die Washington Capitals und zuletzt die Ottawa Senators – in einem dramatischen Spiel 7 in der 2. Verlängerung – mussten sich geschlagen geben. Dennoch gehen alle Experten von einem leichten Vorteil für den Titelverteidiger aus. Ob diese damit Recht hatten, werden wir im weiteren Verlauf sehen…
Ein Wort noch zu Tom Kühnhackl, der beim letzten Titelgewinn in der vierten Reihe seinen Beitrag leistete. Leider erhielt er in der Serie gegen Ottawa keine Eiszeit mehr, wir hoffen aber natürlich, dass sich das ändern wird und der Stanley Cup wieder eine Reise nach Landshut machen darf.
Spieltermine:
Die Zeitverschiebung will es so, dass die Spiele zu eher nachtschlafender europäischer Zeit stattfinden. Hardcore-Fans werden sich auch davon nicht abschrecken lassen und jetzt mal ehrlich: Für wen machen wir den Kram hier denn sonst? Hier also die Spieltermine, umgerechnet auf deutsche Sommerzeit:
Dienstag, 30. Mai 2017, 1:00 Uhr: Pittsburgh-Nashville
Donnerstag, 01.Juni 2017, 1:00 Uhr: Pittsburgh-Nashville
Sonntag, 04. Juni 2017, 1:00 Uhr: Nashville-Pittsburgh
Dienstag, 06. Juni 2017, 1:00 Uhr: Nashville-Pittsburgh
Freitag, 09. Juni 2017, 1:00 Uhr: Pittsburgh-Nashville*
Montag, 12. Juni 2017, 1:00 Uhr: Nashville-Pittsburgh*
Donnerstag, 15. Juni 2017, 1:00 Uhr: Pittsburgh-Nashville*
* falls erforderlich
Spiel 1:
Fun fact zu Beginn: 37 Minuten brachten die Penguins keinen Schuss auf das Tor der Final-Neulinge – zum Spielende stand es in dieser Kategorie sogar 12:26 – und dennoch gewann Pittsburgh das erste Spiel. Nach einem Schreckmoment durch das nachträglich aberkannte Tor von P.K. Subban sah alles eindeutig aus. Tore von Malkin, Sheary und Bonino brachten eine 3:0-Führung. Anschließend drehten die Predators jedoch auf und dominierten die Begegnung. Die Belohnung erfolgte in Form des Ausgleichs nach Treffern von Ellis, Sissons und Gaudreau. Als Matchwinner sollte sich erneut Jack Guentzel erweisen: Der erste Schuss auf das Tor von Pekka Rinne war auch gleich erfolgreich. Zur Sicherheit legte Bonino einen Treffer ins leere Tor nach. Verkehrte Welt also in Pittsburgh, der Favorit hat sich jedoch durchgesetzt.
Spiel 2:
Rookie Jake Guentzel hat gerade rechtzeitig seine Stürmerqualitäten wiedergefunden. Und seine beiden Tore waren der wichtige Ausgleich und das spielentscheidende Tor zur 2:1-Führung. Nur 3:18 Minuten später stand es nach einem unglücklichen Eigentor, das Kessel zugeschrieben wurde und einem Konter von Malkin 4:1 und Goalie Pekka Rinne wurde ausgewechselt. Diese Aktion kam jedoch zu spät und Nashville steht bei den beiden folgenden Partien zuhause unter Druck. Andererseits haben die Predators in den diesjährigen Playoffs zuhause nur einmal verloren.
Spiel 3:
Jake Guentzel erzielte wieder einmal ein Tor, der Mann hat einfach einen Lauf. Es sollte aber auch der einzige Treffer der Penguins bleiben. Pekka Rinne, der nach den ersten beiden Spielen leicht in der Kritik stand, durfte spielen und zeigte sich bei seinen 27 Saves stabil. Sein Gegenüber Matt Murray hatte einen weniger schönen Arbeitstag. Der Schweizer Roman Josi hatte einen erheblichen Anteil daran, schoss er doch den Ausgleich im Powerplay und legte anschließend noch zwei weitere Treffer vor. Frederick Gaudreau und James Neal trafen im zweiten Drittel, Smith und Ekholm trafen im letzten Drittel und machten den ersten Finalsieg der Predators perfekt.
Spiel 4:
Auch das vierte Spiel endet mit einem Heimsieg, die Serie geht also noch ein wenig weiter. Nashville schaffte es erneut, die Offensivpower der Penguins in Schach zu halten: Zwar konnte Crosby das 1:1 erzielen, aber das war auch der einzige Glücksmoment. Jarnkrok schoss den Führungstreffer, der auch einem Videobeweis standhielt. Im zweiten Drittel wurde es dann kurios, da das 2:1 durch Gaudreau erst nach einer halben Minute und erneuter Videobetrachtung gegeben wurde. Anschließend hielt Pekka Rinne wieder einmal alles, was zu halten war. Arvidsson konnte in der 34. Minute den Vorsprung vergrößern, der den Predators ausreichen sollte. Im letzten Drittel setzte Forsberg den Schlusspunkt mit einem Schuss ins leere Tor.
Spiel 5:
Die Penguins melden sich nach den beiden Niederlagen im jüngst umbenannten „Smashville“ mit einem 6:0 eindrucksvoll zurück. Und hatte man in den ersten beiden Spielen dieser Serie noch den Eindruck, die Predators hätten sich unter Wert verkauft, traf dies im fünften Aufeinandertreffen nicht mehr zu. Nach 23 Minuten stand es bereits 4:0, zu diesem Zeitpunkt war der Arbeitstag für Pekka Rinne bereits vorbei. Der Sieg lag auch am deutlich verbesserten Auftritt der Starspieler aus Pittsburgh: Crosby und Kessel (je 3 Punkte) sowie Malkin (2 Punkte) zeigten eine überragende Partie. Schultz, Rust, Malkin, Sheary, Kessel und Hainsey hießen die Torschützen.
Spiel 6:
Der erste Auswärtssieg der Serie beendet diese zugleich: Zum zweiten Mal in Folge holen die Penguins den Stanley Cup nach Pittsburgh. Für die Fans beider Seiten dürfte dieses Spiel einige Nerven gefordert haben. Alle Drittel waren hart umkämpft, die beiden Torhüter vereitelten Chance auf Chance. Die Szene des Spiels fand im zweiten Drittel statt: Nashville jubelte bereits über eine vermeintlich Führung, doch der Schiedsrichter hatte das Spiel zuvor abgepfiffen und der Treffer wurde nicht anerkannt. Dann kam der große Auftritt von Hornqvist – ausgerechnet ein Ex-Spieler der Predators – mit seinem Treffer nur 1:35 Minuten vor Schluss. Der Rest war dann Formsache, Hagelin brachte noch einen Schuss ins leere Tor unter. Dann durfte Crosby, der auch die Conn Smythe Trophy gewann, erneut den Stanley Cup in Empfang nehmen.
Unbedingt auch lesen:
- NHL-Playoffs 2012: Halbfinale der Western Conference
- NHL-Playoffs 2009: Eastern Conference Finale
- Finale der Eastern Conference