Pittsburgh Penguins vs San Jose Sharks
Stand der Serie: 4-2 (3:2/2:1 n.V./2:3/3:1/2:4/3:1)
Jetzt neigt sich die Eishockeysaison 2015/2016 wirklich dem Ende zu. Die WM ist gespielt, nun schauen alle auf die NHL: Wer wird zum Schluss einer brutal langen Saison den Stanley-Cup holen? Die Pittsburgh Penguins stehen erstmals seit 2009 wieder im Finale gegen den Final-Neuling San Jose Sharks mit den beiden Oldies Marleau und Thornton. Während die Penguins nacheinander die Rangers, die Capitals und Tampa Bay besiegten, setzten sich die Sharks gegen die L.A. Kings, Nashville Predators und die Blues aus St. Louis durch. Beide Teams benötigten dafür übrigens 18 Spiele.
Für die weitere Berichterstattung kann übrigens keine Neutralität garantiert werden. Mit Tom Kühnhackl, der in der vierten Reihe spielt und immerhin fünf Punkte in den Playoffs erzielte, steht wieder ein Deutscher im Finale, dem wir natürlich auch die Daumen drücken.1
Spiel 1: Es waren die Rookies, die dieses Spiel entschieden. Leider ohne Beteiligung des jungen Kühnhackls, der ca. neun Minuten Eiszeit bekam. Im ersten Drittel dominierten die Penguins, die durch Treffer von Rust und Neuling Sheary in Führung gingen. Letzterer wurde durch einen mustergültigen Pass von Sidney Crosby bedient. Der zweite Durchgang ging dagegen an die Sharks. Hertl und Marleau sorgten für den Ausgleich. Es sollte dann Rookie Bonino sein, der von der guten Vorarbeit Letangs profitieren konnte und knapp zwei Minuten vor dem Ende die Partie entschied.
Spiel 2: Conor Sheary hat einen Lauf – nach nur drei Minuten der Verlängerung traf der Rookie erneut und bescherte den Penguins eine 2:0-Führung in der Serie. Nötig wurde die Overtime durch den Ausgleich der Sharks nur fünf Minuten vor Spielende. Verteidiger Justin Braun traf vom Bullykreis, während vor Torhüter Murray mächtig Verkehr herrschte. Den ersten Treffer der Partie markierte jedoch Phil Kessel, der nach einem Fehler in der Verteidigung der Sharks von der guten Übersicht Boninos profitierte. Damit hat auch dieser Rookie erneut im Finale gepunktet.
Spiel 3: Dass dies eine wichtige, eventuell vorentscheidende Partie sein könnte, war nach den gewonnenen Spielen der Penguins klar. Umso wichtiger, dass die Sharks die dritte Partie für sich entscheiden konnten, und dies trotz zweier Rückstände im Spiel. Reverend Lovejoy sorgte für die frühe Führung der Penguins, die jedoch schnell durch Braun ausgeglichen wurde. Kurz vor dem Ende des zweiten Drittels brachte Hornqvist mit einem abgefälschten Schuss Pittsburgh erneut in Führung, die bis zur 49. Minute Bestand hatte. Ward konnte nach einer vierminütigen Überzahl Goalie Murray überwinden, der in dieser Situtation unglücklich aussah. In der Verlängerung war es dann Joonas Donskoi, der zum glücklichen Ende für die Sharks traf. Trotz einer Schussbilanz von 42:26 ging Pittsburgh mit leeren Händen vom Eis. Randnotiz: Joe Thornton hat nicht nur einen beeindruckenden Playoff-Bart, sondern auch zwei Assists mehr auf seinem Konto.
Spiel 4: 97% – das ist die Wahrscheinlichkeit, mit der die Penguins den Stanley Cup nach Pittsburgh holen werden. Eine 3:1-Führung in einer Finalserie konnte bisher nur einmal aufgeholt werden. San Jose steht damit vor einer schwierigen Aufgabe nach der Niederlage im vierten Spiel, in dem man ironischerweise mehr Schüsse abgab als der Gegner. Andererseits konnte man – vom Overtime-Sieg abgesehen – auch nie in Führung gehen. Auch diesmal traf Pittsburgh zuerst. Einen Schuss von Kessel wehrte Goalie Jones auf die Gegenseite ab, wo jedoch Verteidiger Cole lauerte und vom Bullypunkt aus traf. Im zweiten Drittel erhöhte Malkin im Rahmen eines Powerplays, wieder war Kessel der Vorlagengeber. Der folgende Druck der Sharks kreierte zwar viele Chancen, doch bis auf den Anschlusstreffer durch Karlsson sollte kein weiterer Treffer für den Gastgeber fallen. Den Schlusspunkt setzte Fehr nach einem schönen Konter zwei Minuten vor Spielende.
Spiel 5: Die Sharks haben die Entscheidung erst einmal vertagt. Da hatte sich Pittsburgh so schön auf den Gewinn des Cups zu Hause vorbereitet, und dann ging San Jose doch tatsächlich in Führung. Burns und Couture erzielten zwei schnelle Tore. Die Penguins konterten rasch und glichen durch Malkin und Hagelin aus. Zu diesem Zeitpunkt waren gerade einmal fünf Minuten gespielt. Gegen Ende des ersten Drittels brachte Karlsson die Sharks wieder in Front, die damit drei von fünf Schüssen auf das Tor von Murray versenken konnten. Wie sich später zeigen sollte, was dies auch das game winning goal, denn der Goalie der Sharks erwischte einen Sahnetag und sollte in Folge alles halten, was Pittsburgh auf seine Hütte abfeuerte. Und dies war nicht wenig, wie die Schussbilanz von 46 zu 22 zeigt. Den Schlusspunkt setzte Pavelski mit einem empty net goal. Die Feier muss damit zumindest verschoben werden, der Vorteil liegt aber immer noch auf der Seite der Penguins.
Spiel 6: Auf den Tag genau sieben Jahre nach dem letzten Titelgewinn macht Pittsburgh auf fremden Eis den Sack zu und holt sich den Stanley Cup. Wieder gingen die Penguins in Führung – Dumoulin traf im Powerplay. In der Folge musste Jones im Tor der Sharks bereits sein ganzes Können zeigen, um einen höheren Rückstand zu vermeiden. Der Ausglich durch Couture ließ noch einmal Hoffnung aufkommen, doch diese dauerte nur eine knappe Minute. Letang traf nach Zuspiel von Sid Crosby – dies sollte auch das trophy winning goal werden. Die Sharks brachten im letzten Drittel nur noch zwei Schüsse zustande, dies war natürlich zu wenig, um den Sieg der Penguins noch zu gefährden. Das allerletzte Tor der Saison wurde durch Holmqvist erzielt, der das leere Tor traf. Danach kannte der Jubel auf Pittsburgher Seite keine Grenzen mehr. Einziger, vermutlich verkraftbarer Wermutstropfen war die Tatsache, dass man die Trophäe nicht bereits im fünften Spiel auf heimischen Eis erringen konnte.
Unbedingt auch lesen:
- Finale der Eastern Conference
- NHL-Playoffs 2011: Finale der Western Conference
- NHL-Playoffs 2009: Western Conference Finale
- Zudem widerstrebt es uns aus einem natürlichen Reflex heraus, ein Team zu unterstützen, das einen Hai im Namen führt. Sorry! [↩]