Tampa Bay Lightning vs Chicago Blackhawks
Stand der Serie: 2-4
(1:2/4:3/3:2/1:2/1:2/0:2)
Nachdem wir die bisherige NHL-Saison sträflich vernachlässigt haben, steigen wir pünktlich zum Finale wieder ein. Und während draußen die Temperaturen allmählich wirklich sommerlich werden, müssen – oder eher dürfen – sich die Teams der Tampa Bay Lightning und Chicago Blackhawks um die begehrteste Trophäe des Eishockeysports streiten. Beide Mannschaften mussten in ihren Conference-Finals über die maximale Distanz von sieben Spielen gehen, womit sich schon einmal die Frage geklärt hat, wer wohl ausgeruhter in die letzte Serie der Saison geht.
Spiel 1: Besser hätte das Spiel für den Gastgeber nicht beginnen können. Schon nach 4:31 Minuten konnte Alex Killorn Chicagos Goalie Corey Crawford mit einem Abfälscher der besonderen Art überwinden. Es sollte allerdings auch der einzige Treffer der Lightning bleiben, da auch sehr gute Chancen nicht genutzt werden konnten. Immerhin stand die Defensive sicher, es gelang sogar, die Top-Reihe der Blackhawks um Kane, Toews und Saad aus dem Spiel zu nehmen. Doch mit zunehmender Dauer nahm der Druck Chicagos zu und in der 54. Minute konnte Teuvo Teravainen den Ausgleich markieren – unterstützt durch massiven Verkehr vor dem Tor von Ben Bishop. Und nur 118 Sekunden später fiel sogar die Führung der Gäste: Nach einem guten Forechecking von Teravainen erzielte Vermette das 1:2.
Spiel 2: Die noch junge Mannschaft der Lightning ließ sich bei ihrem zweiten Heimspiel nicht aus der Ruhe bringen, als es schien, dass sich der Spielablauf wiederholen könnte. Erneut hatte man das erste Tor der Partie erzielt und erneut konterte Chicago mit zwei schnellen Toren durch Shaw und wieder einmal Teravainen. Dies geschah jedoch im zweiten Drittel, so dass dem Heimteam noch genügend Zeit zur Korrektur verblieb. Kucherov und Johnson waren verantwortlich dafür, dass Tampa Bay mit einer 3:2-Führung in die letzte Pause ging. Corey Crawfod sah – nebenbei erwähnt – beim 2:2 nicht besonders glücklich aus. Brent Seabrook konnte für die Blackhawks noch einmal ausgleichen, doch das entscheidende Tor fiel dann im Powerplay durch Garrison, so dass es mit einem 1:1 in der Serie nach „windy city“ geht. Rätselraten herrschte um den Goalie der Lightning Ben Bishop, der Mitte des letzten Drittels ersetzt werden musste. Weitere Details wurden jedoch nicht bekanntgegeben.
Spiel 3: Die Serie der engen Spiele setzt sich fort. Ebenso die Serie, dass die Blackhawks gerne schnelle Gegentore nach eigenen erzielten Treffern zulassen. Wie geschehen nach der 2:1-Führung im letzten Drittel durch Saad, die nur 13 Sekunden später wieder egalisiert wurde. Damit nicht genug, Paquette erzielte mit 3:11 Minuten auf der Uhr sogar das game winning goal für Tampa Bay. Zuvor hatte Callahan die Gäste mit einem sehenswerten Schlagschuss, der mit einem satten „Ping“ endete, in Führung gebracht. Brad Richards glich aber bereits im ersten Drittel in Überzahl wieder aus. Der Heimvorteil liegt nun wieder auf Seiten von Tampa Bay…
Spiel 4: Trotz einer Überlegenheit in der Kategorie Schüsse auf das Tor muss Tampa Bay den Ausgleich in der Serie hinnehmen. Am 20-jährigen Rookie im Tor Andrei Vasilevskiy hat es nicht gelegen, dieser musste kurzfristig für den verletzten Ben Bishop einspringen. Dessen Status ist auch für das fünfte Spiel nicht klar. In einer wieder einmal engen Partie erzielte Toews den ersten Treffer mittels Nachstochern, nachdem die Blackhawks zweimal zuvor bereits den Pfosten trafen. Das Glücksgefühl währte knappe fünf Minuten, dann konnte Killorn nach feinem Pass von Filppula treffen. Im letzten Drittel wurde wieder zuerst der Pfosten auf Standfestigkeit geprüft, doch Saad erzielte den Endstand. Interessantes Detail für Statistiker: In den nun vier absolvierten Partien konnte kein Team einen Vorsprung von zwei Toren erzielen. Das spricht für eine gewisse Ausgeglichenheit…
Die Serie entspricht nun einem best-of-three und geht erst einmal wieder zurück nach Florida.
Spiel 5: Es bleibt dabei – diese Serie ist eng, wieder einmal fielen nur drei Tore. Die Blackhawks erspielen sich den ersten Matchball durch einen 2:1-Auswärtssieg. Im Spiel verteilte zuerst Coery Crawford ein Geschenk, das Tampa Bay in Person von Kucherov jedoch nicht annehmen wollte, als dieser den Puck vor dem freien Tor erhielt. Crawford konnte seinen Fehler ausbügeln. Der überraschend aufgestellte Ben Bishop hatte dieses Glück jedoch nicht: nach einem Missverständnis zwischen ihm und Hedman hatte Sharp keine Mühe mehr, das erste Tor zu erzielen. Filppula konnte in der 41. Minute jedoch ausgleichen. Nur zwei Minuten im letzten Drittel waren gespielt, als Vermette den letzten Treffer der Partie erzielte. Das wilde Anstürmen von Tampa Bay, das 15 Schüsse auf Crawford abfeuerte, brachte nichts mehr ein. Die Blackhawks haben nun die historische Chance, zum ersten Mal seit 1938 den Stanley Cup in einem Heimspiel zu erringen.
Spiel 6: Das erste Spiel mit einem Zwei-Tore-Vorsprung ist zugleich auch das letzte der Serie. Die Blackhawks lassen sich die historische Chance nicht entgehen und holen zuhause den Stanley Cup. Duncan Keith, der später auch als MVP ausgezeichnet wurde, eröffnete das – Euphemismus ahead! – Torfestival mit einem Nachschuss, nachdem zuvor Ben Bishop noch abwehren konnte. Dieser spielte übrigens, was erst nachträglich publik wurde, mit einer Leistenverletzung. Entschieden wurde das Spiel jedoch erst durch den Treffer von Patrick Kane nach einem schön herausgespielten 3-auf-2-Konter. Tampa Bay hatte zuvor einige gute Möglichkeiten nicht nutzen können, alleine Steven Stamkos scheiterte zuerst am Pfosten und später im Alleingang an Crawford. Somit stand dem dritten Titelgewinn innerhalb der letzten sechs Jahre nichts mehr im Weg. Eine ähnliche Serie schafften zuletzt die Detroit Red Wings.
Unbedingt auch lesen:
- Finale der Western Conference
- Stanley-Cup-Finale 2013
- NHL-Playoffs 2012: Finale der Eastern Conference