Los Angeles Kings vs New York Rangers
Stand der Serie: 4-1
(3:2 n.V./5:4 n.V./3:0/1:2/3:2 n.V.)
Nach einer langen Saison kommt es endlich zum Showdown zwischen East und West Conference, vertreten durch die New York Rangers bzw. die Los Angeles Kings. Während die Rangers zum Erreichen des Finales die Philadelphia Flyers, Pittsburgh Penguins und Montreal Canadiens aus dem Weg räumen mussten, schmissen die Kings die Sharks aus San Jose, die Anaheim Ducks und den Titelverteidiger Chicago Blackhawks aus den Playoffs. Ein gutes Omen für alle Eishockeyfans: Bis auf die Serie New York gegen Montreal gingen alle Begegnungen über die maximale Distanz von sieben Spielen. Sollte sich dies fortsetzen, wissen wir erst am 18. Juni, wer den Stanley Cup gewinnt. Beide Teams treffen sich übrigens zum ersten Mal in einem Finale.
Spiel 1: Im Grunde begann das Spiel wie immer aus Sicht der Kings: Schnell lag man nach Toren von Pouliot und Hagelin – letzteres kassierte man in Unterzahl – mit 0:2 hinten, doch schon wie in der Serie gegen Chicago ließ man sich davon nicht beirren. Nur 150 Sekunden später erzielte Clifford den Anschlußtreffer, im zweiten Drittel sorgte Drew Doughty in sehenswerter Weise für den Ausgleich. Trotz drückender Überlegenheit im letzten Drittel gelang L.A. kein weiteres Tor. Im Gegenteil, man konnte bei der Riesenchance von Hagelin nur wenige Sekunden vor Spielende froh sein, die Overtime erreicht zu haben. In dieser waren nur viereinhalb Minuten gespielt, als Mike Richards mit seinem Pass Justin Williams vor dem Tor erreichte und dieser eiskalt verwandelte.
Spiel 2: Das muss aus Sicht der Rangers ein weiteres frustrierendes Erlebnis gewesen sein. Erneut konnte man einen Vorsprung von zwei Toren nicht verteidigen und unterlag in der Overtime. Damit sind nun mehr als zweieinhalb Stunden Eishockey gespielt und L.A. lag zu keinem Zeitpunkt in Führung – abgesehen von der Schlusssirene nach dem sudden death…
McDonagh und Zuccarello schossen die beiden Tore für die Rangers im ersten Drittel. Wie gewohnt, zogen die Kings im zweiten Drittel durch einen Treffer von Stoll nach, aber Martin St. Louis stellte den alten Abstand im Powerplay wieder her. Ebenfalls im Powerplay traf Mitchell für die Kings, noch vor der zweiten Pause erzielte Brassard aber das 4:2 für New York. Der letzte Abschnitt gehörte dann dem Gastegeber, der durch King und Gaborik zum 4:4 ausglich. In der zweiten Overtime hatte L.A. wieder das erforderliche Quäntchen Glück: Dustin Brown fälschte einen Schuss von Micthell unhaltbar ab.
Spiel 3: Faszinierend – in der dritten Begegnung gelingt es den Kings, im regulären Spielverlauf mal in Führung zu gehen. Frustrierend für New York – diese Führung wurde nie wieder abgegeben. Mit einem vom Ergebnis her lockeren 3:0 holt sich L.A. auch das dritte Spiel und droht nun per Sweep den Stanley Cup zu holen. Die sehr gute Leistung von Jonathan Quick täuscht allerdings darüber hinweg, dass die Rangers das aktivere Team waren und mehr als doppelt soviel Schüsse abgaben. Der entscheidende Treffer mag bereits schon das 0:1 durch Jeff Carter in der letzten Sekunde des ersten Drittels gewesen sein. Muzzin und Mike Richards erhöhten im Mittelabschnitt sogar auf das Endergebnis von 3:0 und ließen den Madison Square Garden verstummen.
Spiel 4: Die Rangers verhindern dank eines 2:1-Heimsiegs zuerst einmal den Sweep. Immerhin gelang es diesmal, eine Führung von zwei Toren zu verteidigen. Pouliot und Martin St. Louis waren die Torschützen für die Rangers. Dustin Brown erzielte den Anschlußtreffer in der 28. Minute und beinahe wäre die kategorische Aufholjagd der Kings von Erfolg gekrönt worden, wenn nicht Henrik Ludqvist eines seiner besten Spiele gezeigt hätte und reihenweise gute Chancen entschärfte. Zweimal stand ihm dabei das Glück zur Seite, als ihm der Puck durch die Beine rutschte und Anton Stralman bzw. Derek Stepan mit gütiger Unterstützung des Eises im Torraum klären konnten. Dass die Kings den Cup unbedingt bereits in Spiel Vier holen wollten und das Spiel nicht herschenkten, mag die Schussbilanz von 15:1 im letzten Drittel beweisen. Doch „King Henrik“ brachte die Kalifornier zur Verzweiflung.
Spiel 5: Um es kurz zu machen: Die L.A. Kings holen sich den zweiten Stanley Cup in drei Jahren. Der Spielverlauf war auch in diesem Spiel dramatisch, wieder musste man einem Rückstand hinterherlaufen, wieder rettete man sich in die Verlängerung und erneut konnte man als Sieger – diesmal zusammen mit dem Stanley Cup – das Eis verlassen. Justin Williams erzielte das erste Tor der Partie für den Gastegeber. Im zweiten Drittel schlug New York durch Chris Kreider und Brian Boyle zurück. Marian Gaborik ermöglichte mit seinem 14. Playofftor die Verlängerung. Erst in der 95. Minute fiel dann die Entscheidung, als Alec Martinez einen Abpraller von Lundqvist, der erneut stark spielte und 48 Schüsse entschaärfte, verwerten konnte und damit das Spiel, die Serie und die NHL-Saison beendete.
Unbedingt auch lesen:
- NHL-Playoffs 2012: Finale der Eastern Conference
- Finale der Western Conference
- Stanley Cup-Finale 2015