Vorschau
Schwein gehabt! Die Finanzabteilungen auf beiden (Rhein-)Seiten reiben sich die Hände, denn zumindest was die wirtschaftliche Seite betrifft, dürfte diese Paarung zur Zeit das beste sein, was passieren konnte.
In Zeiten der (Liga-)Krise sind Derbys sehr willkommen, auch wenn es nicht das große rheinische Derby ist.
Bei beiden Mannschaften ist daher zu befürchten, dass die jeweilige Geschäftsführung angesichts voller Hallen den unkontrollieren Speichelfluss nicht im Griff hat, zu gierig wird und es sportlich völlig unvorhersehbar wird, weil beide Seiten möglichst oft vor heimischen Rängen spielen möchten.
Die These zur Serie lautet daher, dass Düsseldorf zunächst mit 3:0 in Führung gehen wird, dann absichtlich verliert, um noch zwei Heimspiele zu kriegen. Doch das wird sich dann als eine Rechnung ohne Wirt erweisen und das siebte Spiel geht unglücklich verloren. Schade Holland Düsseldorf alles ist vorbei!
Statistik
Glaubt man der Statistik, müsste das eine ganz enge Serie werden. Bis auf das 7:3 der DEG zuhause gingen alle Spiele in die Verlängerung, einmal musste das Penaltyschießen entscheiden. Drei Begegnungen konnte die DEG für sich entscheiden, ein Spiel gewannen die Pinguine zuhause mit 1:0. Das Torverhältnis im direkten Vergleich beträgt 14:9, die Strafzeiten verteilen sich auf 52:56 Minuten.
Begegnungen der Vorrunde
24.10.2008 19:30 Krefeld Pinguine – DEG Metro Stars 4:5 n.P.
12.12.2008 19:30 DEG Metro Stars – Krefeld Pinguine 2:1 n.V.
28.12.2008 14:30 Krefeld Pinguine – DEG Metro Stars 1:0 n.V.
22.02.2009 18:30 DEG Metro Stars – Krefeld Pinguine 7:3
Geschichte
Dreimal begegneten sich Düsseldorf und Krefeld seit 1980 in den Playoffs, jeweils im Viertelfinale. Die letzten beiden Serien führten für den Sieger jeweils zur Meisterschaft, kein schlechtes Vorzeichen also, wenn der Puck endlich eingeworfen wird. Und nach dem Gesetz der Serie wäre Düsseldorf an der Reihe das Halbfinale und den Titel zu erreichen.
Viertelfinale 1994/95
Krefelder EV – Düsseldorfer EG 4:1 (1:0/5:4 n.V./3:9/5:3/4:1)
Viertelfinale 1995/96
Düsseldorfer EG – Krefeld Pinguine 3:0 (4:1/5:4/7:5)
Viertelfinale 2002/2003
DEG Metro Stars – Krefeld Pinguine 1:4 (1:2/5:6 n.V./1:0/2:5/1:4)
(Über die Vorkommnisse in der 21. Minute des vierten Spiels der 95er-Serie hüllen wir inzwischen den Mantel des Schweigens, aber der ist schnell gelüftet, wenn die falsche Seite Unsportlichkeit moniert.)
Termine Playoff-Viertelfinale
Freitag, 13. März 2009, 19:30, ISS Dome Düsseldorf
Sonntag, 15. März 2009, 14:30, KönigPalast Krefeld
Dienstag, 17.März 2009, 19:30, ISS Dome Düsseldorf
Freitag, 20. März 2009, 19:30, KönigPalast Krefeld
Sonntag, 22. März 2009, 14:30, ISS Dome Düsseldorf
Dienstag, 24. März 2009, 19:30, KönigPalast Krefeld
Donnerstag, 26. März 2009, 19:30, ISS Dome Düsseldorf
Ergebnisse (Stand der Serie: 4:3)
13.03. DEG Metro Stars – Krefeld Pinguine 2:3 (Fotos, 2, 3)
15.03. Krefeld Pinguine – DEG Metro Stars 3:4 n.V. (Video)
17.03. DEG Metro Stars – Krefeld Pinguine 1:2
20.03. Krefeld Pinguine – DEG Metro Stars 4:5 n.V. (Fotos, 2)
22.03. DEG Metro Stars – Krefeld Pinguine 2:1 (Fotos, 2, 3, 4)
24.03. Krefeld Pinguine – DEG Metro Stars 4:3 (Fotos, 2, 3, 4, 5)
26.03. DEG Metro Stars – Krefeld Pinguine 5:0 (Fotos, 2, 3, 4, Video)
Spiel 1: Man könnte die Floskel vom klassischen Fehlstart bemühen, doch sie würde das Spiel nicht treffend beschreiben, unterstellt sie doch, dass die DEG gestartet wäre. Es war uninspiriertes Puckgeschiebe, dem der KEV in allen Belanden überlegen war. Dabei hat Krefeld eigentlich nur das Nötigste getan und nicht mal gezaubert. Auffällig war nur Adam Courchaine mit ein paar Einzelaktionen und so wird vom Spiel nicht viel mehr in Erinnerung bleiben als die Rückkehr des Stadionsprechers Volker Boix. Das knappe Ergebnis schmeichelt den Düsseldorfern und sie werden sich gewaltig steigern müssen, um die Serie zu gewinnen, von der Meisterschaft gar nicht zu reden.
Spiel 2: Düsseldorf war gefordert und tatsächlich, in der ersten halben Stunde spielte die Mannschaft genauso souverän wie zuvor. In der Drittelpause kam von Thomas D. Jörg Mayr das geflügelte Wort des Tages, als er den Pfostentreffer von Herberts Vasiljevs kommentierte: „Er hat alles richtig gemacht.“ Der Lette teilt sich mit Tom Rob Collins die beiden unterhaltsamsten Momente des Spiels, der eine schlägt sich den Schläger selbst ins Gesicht, der andere verweigert den Zutritt zur Spielerbank. Gegen Ende des zweiten Drittels fing die DEG dann endlich an zu spielen, wobei sich Patrick Reimer besonders stark zeigte. Besonders schön die Schlussphase, als zunächst Charlie Stephens den Ausgleich für Krefeld erzielen konnte, Daniel Kreutzer aber nach der Abwehr einiger Angriffe den Puck über die Linie (laut Premiere:) „wuchten“ konnte.
Spiel 3: Der dritte Auswärtssieg im dritten Spiel, schon jetzt eine ungewöhnliche Serie. Düsseldorfer Fans könnten sich nach dem letzten Spiel beschissen fühlen, angesichts der Mannschaftsleistung. In den ersten zehn Minuten spielten die Metro Stars die Pinguine förmlich an die Wand und hatten dann sogar über eine Minute eine doppelte Überzahl. Und was sprang dabei raus? Nichts. Gerade mal zehn Minuten spielte die DEG! Dass dieser Minimalismus nicht funktioniert, sollte das Team eigentlich seit der Vorrunde wissen, in der massenweise 2:0 Führungen leichtfertig (fast) verdaddelt wurden. Scott Langkow hatte sicher einen guten Tag, aber es wurde auch nur 20(!)mal auf seinen Kasten geschossen und das ist ein Wert, den ein Fußballspiel erreicht.
Spiel 4: So sind sie die Playoffs, spannend bis zur letzten Sekunde. Wieder eine Verlängerung und wieder kann die DEG durch Adam Courchaine das erste Tor verbuchen. Somit bleibt die Serie auch nach über 80 Minuten im vierten Spiel ohne Heimsieg. Ein Trend der für die Fans im Stadion eigentlich scheiße ist und schleunigst, also am Sonntag, abgestellt werden sollte.
Spiel 5: Endlich! Heimspielsiege sind schön! Der Bann ist gebrochen, nach vier Auswärtssiegen kommt es dann doch noch zu einem Erfolg der Heimmannschaft. So wie diese Serie bisher verlief, ist jetzt zu befürchten, dass nur noch Heimsiege folgen werden, aber irgendwas ist ja immer. Beide Mannschaften traten mit hohem Tempo auf und trotzdem ging es torlos in die erste Pause. Im Verlauf des Spiels schossen sich die Spieler allmählich auf das Tor ein, während die Schiedsrichter stets bemüht waren, im Weg zu stehen. So kam es schon in der letzten Minute des ersten Drittels zu dieser Szene, bei der nach Videobeweis kein Tor gegeben wurde:
Ich meine, das Tor hätte zählen müssen, weil entweder der Düsseldorfer Spieler oder der Krefelder Torhüter noch dran war. Oder war es ein Bumerang-Puck?
Spiel 6: Premiere meinte es gut mit uns und so konnten wir in dieser Serie schon fünf von sechs Spielen verfolgen, nice! Neben der Übertragung wurden außerdem ewige Weisheiten geboten: „Was ist das ist, was wird das wird.“ Auf dem Eis sah es so aus, dass Düsseldorf am Anfang des Spiels gar nicht da war. Das erste Drittel war für die Tonne und weite Teile des zweiten ebenfalls. Dann wurde Tempo gemach und die DEG war auch im Glück, als das Abseits vor dem 2:3 vom Linesman nicht gesehen wurde. Irgendjemand scheint die Serie jedenfalls als „Best-are-seven“ zu interpretieren und am Ende dürften die Kassen saniert sein und die Fans pleite. Also gibt es am Donnerstag wieder Eishockey…
Spiel 7: 5:0
Unbedingt auch lesen:
- Viertelfinale: Hamburg Freezers – Düsseldorfer EG
- Pre-Play-Offs 2012: DEG Metro Stars – Iserlohn Roosters
- DEG schwächelt, Huskies überraschen
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Ich saß beim vermeintlichen 1:0 hinterm Tor und konnte genau sehen, dass *niemand* nach dem Schiri den Puck noch berührt hatte :-( Wie ein Bogen ist der Puck darein gerutscht.
Entscheidung war also korrekt und hatte zum Glück nichts mit der Spielentscheidung zu tun.
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Im Ernst, ein Bogen?
Funkee!
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Ich dachte eigentlich auch, dass aufgrund des Winkels, in dem der Schiri zum Tor stand, auf jeden Fall noch Langkow am Puck gewesen wäre. Dann hätte das Tor ja gezählt.
Leider ist aber diese Situation auch auf DEL-TV nicht zu sehen, das haben die mal ganz lässig weggeschnitten. (Ebenso wie der strittige Open Ice-Check von Caldwell, den habe ich nicht gesehen).
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Und es geht in die nächste Runde. Mal sehen, ob es doch noch eine „Heim-Serie“ wird…
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5:0
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Puuh, dann hat es doch noch geklappt. Vor dem Spiel hatte ich schon böse Ahnungen, aber der Sieg war ja nun eindeutig. Nach Betrachtung aller sieben Spiel muss man allerdings zugeben, dass auch ein Weiterkommen des KEV nicht unverdient gewesen wäre…