Update 2: Zeit für einen aktuellen Stand!
Update: Rechtzeitig zu den Playoffs 2013 ist dieser Eintrag auf den aktuellen Stand gebracht.
Jedes Jahr aufs Neue, wenn die Eishockey-Playoffs beginnen, wird in Deutschlands Stadien Arenen eine Frage heiß diskutiert: Was sind die besten Voraussetzungen, um in eine Runde zu starten? Verspricht die Erholung dank Pause mehr Erfolg oder setzt sich die Mannschaft durch, die im Rhythmus bleibt und besser eingespielt ist?
Check von hinten ist dieser entscheidenden Frage nachgegangen und räumt endlich sämtliche Spekulationen ein für alle Male aus.
Zur Methode
Doch bevor wir uns dem Resultat nähern, ein paar Zeilen zur Methode. Zur Beantwortung der Frage galt es schließlich tief in das historische Datenmaterial einzusteigen. In diesem Fall wurde für die Beobachtung nur eine Ebene betrachtet, also jeweils die Runde vor dem jeweiligen Duell. Die Logik diktiert zwar, dass der Effekt eine Verstärkung erfahren dürfte, aber eine Umkehrung ist kaum zu erwarten, und so bleibt die Datenmenge überschaubar.
Würde der komplette Weg durch die Playoffs betrachtet, müssten außerdem die verschiedenen Ebenen (Finale, Halbfinale und Viertelfinale) unterschieden werden, was den Aufwand erheblich erhöht. Vielleicht richten wir den Blick irgendwann mal auf die bisherigen Finals und betrachten sie gesondert, aber nicht zu diesem Zeitpunkt. Somit wäre auch klar, dass diese Art der Betrachtung nicht zuletzt deshalb erfolgt, da Stoff für Fortsetzungen immer willkommen ist.
Notation
Die Notation lautet wie folgt: Der Sieger einer Playoff-Serie wird aufgeschlüsselt nach P wie pausiert oder R für im Rhythmus geblieben. Weiter wird mit B der besser und mit S der schlechter Platzierte gekennzeichnet. Die Zahl bezeichnet jeweils, wie viele Spiele der Unterschied betrug und in Klammern sind die Fälle, in denen es sich um Mannschaften aus den Pre-Playoffs handelt.
P = Pause
R = Rhythmus
B = besser platziert
S = schlechter platziert
x = Zahl der Spiele Unterschied
()= PrePlayoffs
Die Daten (1980/81 – 2014/15)
Pause 50 (+12) | Rhythmus 19 (+6) | ||
PB 40 (+11) | PS 10 (+1) | RB9 (+0) | RS10 (+6) |
PB1 29 | PS1 8 | RB1 6 | RS1 6 |
PB2 9 | PS2 2 | RB2 3 | RS2 4 |
PB3 2 | PS3 0 | RB3 0 | RS3 0 |
(PB1) 0 | (PS1) 0 | (RB1) 0 | (RS1) 0 |
(PB2) 6 | (PS2) 0 | (RB2) 0 | (RS2) 1 |
(PB3) 3 | (PS3) 1 | (RB3) 0 | (RS3) 5 |
(PB4) 1 | (PS4) 0 | (RB4) 0 | (RS4) 0 |
(PB5) 1 | (PS5) 0 | (RB5) 0 | (RS5) 0 |
Ohne den Einer-Unterschied, welcher 49 mal auftrat, sieht es so aus:
PB 11 (+11) – PS 2 (+1) – RB 3 (+0) – RS4 (+6)
Ergebnis
Insgesamt 69mal kam es vor, dass zwei Teams aufeinander stießen, die in der Runde davor eine unterschiedliche Zahl an Spielen absolviert hatten. Und meistens, in über zwei Drittel der Fälle (genauer 71% = 49 Fälle) betrug der Unterschied nur ein Spiel Durch die Viertelfinalserien im Modus „Best of Seven“ beträgt der maximale Unterschied, der auftreten kann drei Spiele. Nimmt man die Pre-Playoffs hinzu, sind es 87 Fälle und der Unterschied erreicht ein Maximum von fünf Spielen.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache, 50mal konnte sich die Mannschaft mit Pause durchsetzen, 19mal war es das Team, welches vermeintlich besser im Rhythmus war. Prozentual ausgedrückt sind es gerundete 72 zu 28 Prozent, Zahlen, die bei Hinzunahme der Pre-Playoffs angenehm leicht bestätigt werden. Die 18 bisher aufgetretenen Fälle gingen zwölfmal zu Gunsten des Teams mit Pause aus, sechsmal zu Gunsten des Teams mit Spielrhythmus.
Nach Platzierung betrachtet ergeben sich diese Zahlen: 49mal gewann das besser platzierte Team (40mal mit Pause, 9mal ohne) während 20mal das schlechter platzierte gewann (je 10mal mit Pause und Rhythmus)
Fazit
Pause und bessere Platzierung setzen sich meistens durch. Haha, wer hätte das gedacht?
Was hier natürlich gar nicht eingeflossen ist, wäre die Tatsache, dass die Mannschaften ja eben deshalb die Pause hatten, weil sie einfach so gut sind.
Bemerkenswert
Ein paar bemerkenswerte Tatsachen, die im Verlauf dieser Betrachtung ins Auge fielen, seien ebenfalls erwähnt:
- In der Saison 86/87 waren die Playoffs hinsichtlich dieser Betrachtung komplett ausgeglichen. Als sich der KEC souverän zur Meisterschaft super golden uber-sweepte stellte sich die Frage nach Pause oder Rhythmus in der beschriebenen Form nicht ein einziges Mal.
- Das die schlechter platzierte Mannschaft mit zwei Spielen mehr in der Vorrunde eine Serie gewann (RS2), trat bisher nur im Finale auf! Und das auch erst in den letzten Jahren.
- Interessant ist allerdings, dass die schlechter platzierten Teams sich größere Hoffnung machen dürfen, wenn sie im Rhythmus sind. Immerhin 10:9 beträgt das Verhältnis dabei.
So, das war genug Mathe-LK Revival für heute…
Unbedingt auch lesen:
- DNL-Playoffs 2010: Modus, Paarungen und Termine
- Pre-Playoffs 2009: Grizzly Adams Wolfsburg – Augsburger Panther
- Der knappste Sweep aller Zeiten?
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