Vorschau
Und immer diese Eisbären, die will doch keiner sehen! Berlin hat in den letzten Jahren wirklich beeindruckende Playoffs hingelegt, das Aufeinandertreffen bedeutet für den Gegner stets das Ende der Titelambitionen. Nur den Frankfurtern gelang es zweimal die Berliner aus der Meisterschaft zu kegeln, aber in diesem Jahr haben die Lions nach zwei Spielen der Pre-Playoffs ja das Eishockey eingestellt. Ist damit die Meisterschaft schon entschieden?
Wir wollen es nicht hoffen. Dass Berlin ein starkes Team ist, steht außer Frage, aber die Düsseldorfer haben sich als zäher Gegner erwiesen und so besteht die berechtigte Aussicht auf eine spannende Serie. Das Thema Super-Golden-Uber-Sweep hat sich ja ohnehin erledigt und so kann man den Zuschauern auch mal was gönnen. Mehr Spannung sorgt auch für mehr öffentliches Interesse, woran das ganze deutsche Eishockey krankt. Also bitte!
Die Mehrheit rechnet damit, dass Berlin als Meister vom Eis geht, während die Fans in Düsseldorf hoffen, dass endlich die lange Titelpause beendet wird. Welche Seite wird Recht behalten? Leider diejenige, die für die Eisbären spricht. Aber keine Sorge, auch für die DEG sind die Aussichten hervorragend, es drängt sich nämlich der Vergleich zu 1989 auf. Es wird so kommen, dass die DEG – nach Spielabbruch – sich den Titel dieses Jahr noch nicht holen kann, aber dann…
Nachtrag: Fast übersehen, ein paar Ansichten der Spieler zum Finale vermitteln die Interviews mit Patrick Reimer und André Rankel.
Nachtrag zu Spiel 4: „Wir müssen gewinnen“ sagt Chris Harrington im Interview.
Statistik
In der Vorrunde gab es für die DEG bei den Eisbären wenig zu holen, zwei Spiele gingen deutlich verloren, eins knapp und eins wurde ebenso knapp gewonnen. Wenn man danach geht, sind die Eisbären klarer Favorit, aber man hat auch schon vermeitlich klare Kandidaten stolpern sehen. Lassen wir uns also überraschen. Was die Strafen angeht, gab es auf beiden Seiten ein paar größere Kaliber, aber die Bilanz ist unterm Strich mit 103:113 ausgeglichen.
Begegnungen der Vorrunde
26.09.2008 DEG Metro Stars – Eisbären Berlin 3:4 n.P.
18.11.2008 Eisbären Berlin – DEG Metro Stars 6:4
16.12.2008 Eisbären Berlin – DEG Metro Stars 3:4 n.P.
19.12.2008 DEG Metro Stars – Eisbären Berlin 1:3
Geschichte
Auch der Blick auf die vergangenen Playoff-Serien spricht deutlich zu Gunsten Berlins, dreimal trafen die Teams aufeinander, jedesmal konnten sich die Eisbären durchsetzen. Doch das Aufeinandertreffen im Halbfinale 2008 wurde knapper als erwartet. Selbst im fünften Spiel vermochten die Düsseldorfer die Begegnung lange Zeit offen zu halten. Ein Trend der anhält?
Viertelfinale 2003/04
Eisbären Berlin (1) – DEG Metro Stars (8) 4:0 (5:3/4:3 n.V./3:0/3:2)
Finale 2005/06
Eisbären Berlin (1) – DEG Metro Stars (3) 3:0 (6:1/2:0/6:2)
Halbfinale 2007/08
Eisbären Berlin (2) – DEG Metro Stars (9) 3:2 (4:1/3:4/4:3 n.V./1:5/3:1)
Termine Finale
Donnerstag, 09. April 2009, 19:30 Uhr, O2 World
Samstag, 11. April 2009, 17:30 Uhr, ISS Dome
Montag, 13. April 2009, 14:30 Uhr, O2 World
Mittwoch, 15. April 2009, 19:30 Uhr, ISS Dome
Freitag, 17. April 2009, 19:30 Uhr, O2 World
Ergebnisse (Stand der Serie: 3:1)
09.04. Eisbären Berlin – DEG Metro Stars 3:2 (Video)
11.04. DEG Metro Stars – Eisbären Berlin 3:1 (Fotos, Video)
13.04. Eisbären Berlin – DEG Metro Stars 5:1 (Fotos)
15.04. DEG Metro Stars – Eisbären Berlin 2:4 (Video)
Spiel 1: Die Eröffnung der Finalserie war im besten Sinne Werbung für den Sport. Eine faire und ausgeglichene Partie, bei der die Eisbären das nötige Quäntchen Glück mehr hatten. Insbesondere der dritte Treffer war eine Sache von Millimetern. Auf der anderen Seite gelang es den Düsseldorfern nicht, das kleine Schwarze bei doppelter Überzahl ins Netz zu bringen. Außenstehende dürften einmal mehr von den Zuschauern amüsiert sein, die bei einer Verletzung pfeifen und denen außerdem die Spielregeln erklärt werden müssen.
Spiel 2: Trotz diverser merkwürdig anmutender Schiri-Entscheidungen gelang der DEG der Ausgleich der Serie. Die Eisbären dominierten zwar das zweite Drittel, dennoch gelang Kaufmann der wichtige Treffer zum 2:1. Kurz vor Spielende fiel das 3:1, das die Taktik der Berliner stark einschränkte. Trainer Don Jackson nahm Torhüter Rob Zepp erst bei 58:31 vom Eis – das haben wir in Düsseldorf aber schon anders gesehen!
Spiel 3: Das Ergebnis spricht eine deutliche Sprache, doch dabei fällt unter den Tisch, mit wie viel Glück es diese Höhe erreichte. Berlin war im zweiten Drittel die klar bessere Mannschaft und ebenso die klar glücklichere Mannschaft. Dass Sven Felski mit einem „kleinen Haken“ (O-Ton Premiere) durchkommt und der Puck einfach mal über die Kelle von Andy Hedlund springt, sind so Dinge, mit denen man eigentlich nicht rechnen kann. Das erste und letzte Drittel spielten eigentlich keine Rolle, anfangs waren die Mannschaften ebenbürtig, am Ende schonten sich beide für das nächste Bully in Düsseldorf.
Spiel 4: Welche Wende im Schlussspurt, Düsseldorf führt 2:0 hat aber auf dem Weg eine 5:3-Überzahl und einen Penalty liegen lassen. Klar, dass sich das rächt. Die Eisbären schenken der DEG ein 4:2 ein und kosten so ihren vierten Titel. Kurzer Schockmoment am Schluss, bei der Auszeichnung des MVPs wird für einen viel zu langen Moment Sven Felski eingeblendet. Aber natürlich war es der Playoff-Gott Brandon Reid, der den Titel des wertvollsten Spielers davon trug.
Unbedingt auch lesen:
- Halbfinale: DEG Metro Stars – Eisbären Berlin
- Viertelfinale: Eisbären Berlin – Hamburg Freezers
- Finale: Eisbären Berlin – Adler Mannheim
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Отлично написано! Буду много думать…