Vancouver Canucks (1) vs
L.A. Kings (8)
Stand der Serie: 1-4
(2:4/2:4/0:1/3:1/1:2 n.V.)
Spiel 1: Einen Fehlstart legte der Gewinner der President’s Trophy als punktbestes Team hin: Die Kings stahlen direkt im ersten Spiel das Heimrecht, indem sie solide und unspektakulär spielten und ihre Überzahl-Situationen nutzten. Das entscheidende Tor zum 2:3 durch Dustin Penner wurde mustergültig per Außenrist von Carter vorgelegt. Der letzte Treffer fiel, als der Arbeitstag von Roberto Luongo bereits beendet war.
Spiel 2: Langsam wird das Unterschätzen der Kings gefährlich, denn diese gewinnen auch das zweite Spiel in Vancouver. Dustin Brown erzielte gleich zwei Shorthander, zusätzlich traf man einmal im Powerplay. Die special Teams scheinen also zu funktionieren. Vancouver erzielte zwar das 1:1, traf aber dann erst zum Endstand von 2:4 und fährt nun mit einer Last von 2 Heimniederlagen nach L.A.
Spiel 3: Auch der Torhüterwechsel von Luongo zu Schneider brachte im Endresultat keine Verbesserung für die Canucks. Auch das dritte Spiel ging verloren und man steht kurz vor dem Aus. Dustin Brown markierte den einzigen Treffer der Partie in der 47. Spielminute.
Spiel 4: Endlich zeigt auch Vancouver in dieser Serie, warum sie die punktbeste Mannschaft der Hauptrunde waren. Ob es nun an der Rückkehr von Daniel Sedin lag oder nicht – Game 4 ging an die Canucks. Der Rückstand wurde durch Treffer von Edler, Bieksa und Henrik Sedin gedreht. Damit geht die Serie wieder nach Kanada zurück. Luongo wurde übrigens erneut durch Corey Schneider vertreten.
Spiel 5: Die Canucks schreiben Geschichte und sind der erste President’s Trophy-Gewinner, der in fünf Spielen der ersten Runde ausscheidet. Auf diese Ehre hätte man besser verzichtet, dennoch wurden die Spieler wohlwollend von den eigenen Fans in den Urlaub verabschiedet – das kennt man auch anders. Zum Spiel: Die Canucks versäumten nach der Führung durch Henrik Sedin, nachzulegen. Dass ein Spiel mit wenig Toren den Kings entgegenkommt, bestätigt sich auch im letzten Match. Richardson glich im letzten Drittel aus und Stoll versetzte nach 4:27 Minuten den Todesstoß.
St. Louis Blues (2) vs
San Jose Sharks (7)
Stand der Serie: 4-1
(2:3 n.V./3:0/4:3/2:1/3:1)
Spiel 1: Auch die Heimpremiere der Blues ging daneben, wie so viele in diesen bisherigen Playoffs. Lange hielten sich beide Teams mit dem Toreschiessen zurück. Den Rückstand drehten die Blues durch zwei Treffer von Patrik Berglund zwar, fingen sich aber fünf Minuten vor dem Ende den Ausgleich. Die Overtime musste entscheiden und in dieser waren die Sharks glücklicher: Havlat machte mit seinem zweiten Tor der Partie ein Ende.
Spiel 2: Die Sharks konnten keinen Treffer im zweiten Spiel erzielen – logisch, dass man dann verliert. Die Blues schossen pro Drittel ein Tor, hatten aber Chancen, das Ergebnis noch höher zu schrauben. Der bisher überragende Goalie Jaroslav Halak musste nach einem Check seines Teamkollegen in die Kabine, wurde aber durch Brian Elliott gut vertreten. Auch diese Serie bietet eine große Intensität, befeuert durch die Tatsache, dass die höchst unfairen Checks der Sharks von Galiardi und Burns lediglich mit 2-Minuten-Strafen geahndet wurden. Die Bestrafung nahmen die Blues dann nach Spielende selber vor:
Spiel 3: In San Jose holten sich die Blues ihr Heimrecht wieder zurück. Dank eines starken Powerplays – drei der vier Tore wurden in Überzahl erzielt – gewinnt St. Louis Match Nummer 3. Nach der 4:1-Führung kam die Aufholjagd der Sharks drei Minuten vor Spielende zu spät.
Spiel 4: Die Blues kämpfen sich in Richtung Conference Halbfinale. Sie lassen nur wenige Schüsse zu, bleiben der Strafbank weitgehend fern und nutzen in der Offensive ihre wenigen Chancen. Kein Wunder, dass auch das zweite Auswärtsspiel an St. Louis geht. Crombeen und McDonald arbeiteten den Puck regelrecht ins Tor, die Sharks hatten nur den späten Anschlusstreffer von Thornton zu bieten. Nun hat man vor eigenem Publikum die Gelegenheit, diese Serie zu beenden.
Spiel 5: Die Blues machen zuhause alles klar, obwohl erst im letzten Drittel die Tore für das Heimteam fielen. Zuvor konnte Thornton noch einmal die Hoffnungen der Sharks nähren, doch Langenbrunner, Perron und McDonald drehten das Spiel und schickten San Jose in den Urlaub. Nach 10 Jahren ziehen die Blues das erste Mal in die zweite Runde der Playoffs ein.
Phoenix Coyotes (3) vs
Chicago Blackhawks (6)
Stand der Serie: 4-2
(3:2 n.V./3:4 n.V./3:2 n.V./3:2 n.V./1:2 n.V./4:0)
Spiel 1: Jonathan Toews eröffnete den Torreigen mit einem Rückhandschuss aus eigentlich unmöglichen Winkel, die Coyotes drehten aber das Spiel und sahen bis 15 Sekunden vor Spielende wie der Sieger aus. Seabrook schickte das Match in die Overtime, die aber die Hausherren gewannen.
Spiel 2: Schocksekunde für die Coyotes in der Mitte des zweiten Drittels: Goalie Mike Smith wird hinter dem Tor von Chicagos Andrew Shaw gecheckt und bleibt auf dem Eis liegen, konnte später aber weiterspielen. Wie im ersten Spiel glichen auch in der zweiten Begegnung die Blackhawks erst kurz vor Ende aus und schickten das Spiel in die Overtime. Diesmal aber traf Chicago zum sudden death.
Spiel 3: Drittes Spiel, dritte Entscheidung in der Verlängerung. Zuvor trafen Brunette und Frolik für die Blackhawks, Klesla und Whitney konnten jeweils für Phoenix wieder ausgleichen. Mikkel Boedker war der Torschütze des entscheidenden Treffers für die Coyotes. Dies alles rückte aber nach dem Hit von Raffi Torres gegen Marian Hossa in den Hintergrund. Hossa wurde dabei so schwer getroffen, dass er das Bewusstsein verlor und vom Eis getragen werden musste. Mittlerweile hat er das Krankenhaus wieder verlassen, das Strafmaß für diesen unfairen Check gegen den Kopf steht noch aus. Torres wurde bis auf weiteres gesperrt. Brendan Shanahan greift hart durch und verhängt eine Strafe von 25 Spielen Sperre.
Spiel 4: Wiederholungen bei TV-Serien sind langweilig, bei dieser Serie werden zumindest die Fans der Coyotes zufrieden gewesen sein. Das Ergebnis lautete wieder 3:2 nach Overtime und wieder war es Mikkel Boedker, der den letzten Treffer der Partie markierte. Zuvor lag Phoenix durch Doan und Pyatt in Führung, Morrison und Frolik konnten noch ausgleichen.
Spiel 5: Die Blackhawks halten sich alle Chancen offen, indem sie Match 5 gewinnen – natürlich in Overtime, so wie es sich für diese Serie gehört. Nach 60 Minuten stand es 1:1 – die Tore erzielten Brule und Leddy – und in der Verlängerung benötigte Toews nur etwas mehr als 2 Minuten, um die Entscheidung herbeizuführen. Notiz für die Statistiker: Diese Serie stellt den Rekord der ersten fünf Spiele, die in die Verlängerung gehen mussten, ein. Das letzte Mal gelang dieses Kunststück den Maple Leafs und den Canadiens in der Finalserie von 1951.
Spiel 6: Keine Verlängerung im sechsten Match, aber dennoch wurde eine Bestmarke aufgestellt: Zum ersten Mal nach dem Umzug nach Phoenix ziehen die Coyotes in die zweite Playoff-Runde ein. Obwohl die Schuss-Statistik von 39:20 für Chicago suggeriert, dass die Blackhawks die Partie dominierten, konnte der frühere Stanley-Cup-Gewinner keine allzu gefährlichen Chancen erzwingen. Die Coyotes nutzten ihre Möglichkeiten besser: Ekman-Larsson, Brule, Vermette und Chipchura machten den Sack zu.
Nashville Predators (4) vs
Detroit Red Wings (5)
Stand der Serie: 4-1 (3:2/2:3/3:2/3:1/2:1)
Spiel 1: Die Red Wings verteilten großzügig Geschenke: Das erste Gegentor fiel durch einen angeschossenen Verteidiger vor dem eigenen Tor, beim zweiten Treffer sah Goalie Jimmy Howard arg irritiert aus. Detroit glich durch Zetterberg zwar aus, versemmelte aber Großchancen für drei Spiele, somit konnte Nashville gar mit 3:1 in Führung gehen. Der Anschlusstreffer durch Holmström zwei Minuten vor dem Ende kam zu spät. Nach dem Spiel wurde Shea Weber von den Predators wegen eines Schlags gegen Zetterberg mit 2.500 Dollar Strafe belegt. Gegen diese vergleichsweise milde Strafe brach ein Sturm der Entrüstung los, der teilweise in wilde Beschimpfungen ausartete. Ab jetzt ist Dampf in dieser Paarung!
Spiel 2: Die erwartete Bestrafung Webers erfolgte nach gerade einmal anderthalb Minuten durch Todd Bertuzzi – wenn die Liga versagt, müssen das eben die Spieler untereinander regeln. Zum Spiel: Die Red Wings gleichen die Serie dank eines guten Starts aus. Und als es nach dem 2:1-Anschlusstreffer eng wurde, stellte Johan Franzen, der im Slot angeschossen wurde, nur 56 Sekunden später den alten Abstand wieder her. Der wohlbekannte Shea Weber stellte 5 Minuten vor dem Ende lediglich den Endstand her, da Detroit zum Schluss geschickt verteidigte.
Spiel 3: Mit dem Standard-Ergebnis von 3:2 gewinnen die Predators das dritte Spiel, diesmal in Detroit. Die 2:0-Führung sollte sich als spielentscheidend erweisen. Auf den Anschlusstreffer von Datsyuk fand Nashville umgehend eine Antwort in Form von Kostitsyn. Im letzten Drittel drückten die Red Wings mächtig auf das Tor von Pekka Rinne, doch mehr als der Endstand durch Zetterberg sollte nicht herausspringen.
Spiel 4: Spiel Nummer 4 endete zur Abwechslung mit einem anderen Ergebnis, aber auch dieses dürfte den Red Wings nicht gefallen. Wieder trieb Pekka Rinne die Stürmer in die Verzweiflung. Als Gabriel Bourque erst im letzten Drittel das 1:0 erzielte, kam dies Nashville entgegen. Detroit konnte zwar noch ausgleichen, aber Kevin Klein und David Legwand machen den Sack zu.
Spiel 5: Die Predators kicken die Red Wings mit einem 2:1 aus den Playoffs und sind damit das erste Team, das eine Serie für sich entscheiden kann. Radulov und Legwand schossen die Tore für Nashville, alleine Hudler traf für Detroit. In der Geschichte der Nashville-Franchise ist es der zweite Sieg in einer Serie. In Detroit ist nun die wichtigste Frage, ob Nicklas Lidström vielleicht doch noch ein Jahr dranhängt…
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