New York Rangers (1) vs
Washington Capitals (7)
Stand der Serie: 4-3
(3:1/2:3/2:1 n.V./2:3/3:2 n.V./1:2/2:1)
Spiel 1: Die Rangers gewinnen ein an Höhepunkten eher armes Eishockeyspiel – beide Teams schossen zusammen gerade einmal 32-mal auf das Tor. Anisimov erzielte das erste Tor des Tages per Bauerntrick gegen die große Überraschung der 1. Playoff-Runde, Goalie Braden Holtby. Die Capitals konnten mit einem Kontertor von Chimera noch ausgleichen. Im letzten Drittel machten Kreider und Brad Richards alles klar.
Spiel 2: Das wäre beinahe noch schiefgegangen aus Sicht der Capitals: Knuble nach einem sehenswerten Konter und Chimera nach einem Fehler von Lundqvist hatten eine 2:0-Führung herausgeschossen. Die Rangers sorgten jedoch durch Tore von Richards und Callahan für den Ausgleich. Die Freude währte nicht lange, denn Ovechkin setzte mit einem Überzahltor – untypisch für ihn von der blauen Linie erzielt – für den schlusspunkt.
Spiel 3: Erst die 115. Spielminute brachte die Entscheidung. Das ist zwar kein neuer Rekord, aber enorm anstrengend für alle Beteiligten. Marian Gaborik, der aufgrund seiner bisher zurückhaltenden Leistungen bereits auf der Liste der Kritiker stand, versetzte den Capitals den sudden death. Zuvor konnten sich in einem defensiv geführten Spiel nur Callahan in Überzahl für die Rangers sowie Carlson für Washington in die Toreliste eintragen.
Spiel 4: Das vierte Spiel bringt den 2:2-Ausgleich in der Serie. Die Capitals legten städnig vor, die Rangers mussten einem Rückstand hinterherlaufen. Ovechkin eröffnete den Torreigen, Anisimov glich im zweiten Drittel aus. Der erneute Vorsprung durch Bäckström wurde durch Gaborik wieder egalisiert. Auf das Tor im letzten Drittel von Green – ein fulminanter Schlagschuss in Überzahl – wussten die Rangers keine Antwort mehr.
Spiel 5: Es bleibt einfach dabei – die Serie ist eine Auf Augenhöhe und dies drückt sich auch in den Ergebnissen aus. Lediglich 6,6 Sekunden fehlten den Capitals, um das so wichtige fünfte Spiel zu gewinnen, doch Brad Richards schickte das Match in die Verlängerung. Dort benötigte Marc Staal nicht viel Zeit, um den entscheidenden Treffer zu erzielen. Ärgerlich: Beide Tore wurden während einer 2+2-Strafe gegen Joel Ward geschossen, der am Bullypunkt seinen Schläger auf Gesichtshöhe von Hagelin brachte. Durch diese unnötige Strafzeit wurde das Spiel entschieden.
Spiel 6: Und alles ist wieder ausgeglichen. Die Capitals gewinnen ihr letztes Heimspiel und erzwingen Match Nummer 7 im Madison Square Garden. Das Spiel hatte zwar nicht viele Tore zu bieten – dafür sind Holtby und Lundqvist zu gute Vertreter ihres Faches – aber es war spannend und äußerst intensiv. Alex Ovechkin konnte seinen fünften Treffer in den Playoffs bereits nach 1:28 Spielminuten erzielen. Chimera legte zur Spielmitte nach, die Rangers hatten lediglich den Anschlusstreffer durch Gaborik zu bieten, bei dem offensichtlich der Knoten geplatzt ist.
Spiel 7: Es blieb bei dem knappen Ergebnis, in diesem Halbfinale begegneten sich zwei Teams auf Augenhöhe. Das glücklichere Ende hatten die Rangers nach dem frühen Treffer durch Richards und dem zweiten Tor des Abends in der Mitte des letzten Drittels durch del Zotto. Zwar gelang den Capitals postwendend der Anschlusstreffer durch Hamrlik, doch es sollte kein weiteres Tor mehr fallen. Auch der Austausch des erneut guten Holtby gegen einen sechsten Feldspieler zeigte keinen Erfolg. Nun kommt es im Finale zum Stadtduelle der Blueshirts gegen die Devils aus New Jersey – das wird interessant!
Philadelphia Flyers (5) vs
New Jersey Devils (6)
Stand der Serie: 1-4
(4:3 n.V./1:4/3:4 n.V./2:4/1:3)
Spiel 1: Ilya Bryzgalov im Tor der Flyers macht in den bisherigen Playoffs keine überragende Figur, wird aber von einer konstant punktenden Offensive herausgerissen. Die Devils dominierten klar das erste Drittel mit 15:6 Schüssen und gingen auch durch Parise in Führung. Im zweiten Drittel wendete sich langsam das Blatt und die Flyers drehten das Spiel durch Briere und van Riemsdyk. Zajac glich noch für die Devils aus. Der letzte Spielabschnitt gehörte zwar den Flyers, aber nach Toren von Giroux und Sykora stand es 3:3. In der folgenden Overtime wurde ein Tor von Briere berechtigterweise wegen Schlittschuhkicks aberkannt1, davon ließ dieser sich aber nicht beeindrucken und erzielte dann eben ein reguläre Tor von der blauen Linie aus.
Spiel 2: Zunächst sah es so aus, als würden die Flyers einen ungefährdeten Sieg zur 2:0-Führung in der Serie hinlegen. Das 1:0 fiel bereits nach 2:53 Minuten, mit zunehmender Dauer jedoch drehte sich das Spielgeschehen und fand zunehmend vor dem Tor von Bryzgalov statt. Das zweite Drittel dominierten die Devils klar, die Tore wurden aber erst im letzten Spielabschnitt erzielt. Larsson, Clarkson – mit einem Torjubel, der eher an Planking erinnerte – Zajac und Salvador per Shorthander ins leere Tor brachten den Ausgleich in der Serie.
Spiel 3: Ilya Kovalchuk spielte angeschlagen und seine Reihe entschied das Spiel. Während Giroux, der in der Serie gegen die Penguins noch so dominant spielte, bisher kaum in Erscheinung trat, konnte Briere bereits seinen achten Playofftreffer feiern. Und als Notiz am Rande sei erwähnt, dass Martin Brodeur am Sonntag seinen 40.Geburtstag feiert – dafür ist er noch ganz schön agil!
Spiel 4: Es sollte den Flyers zu denken geben, dass die Devils nie eine Playoffrunde verloren haben, in der sie mit 3:1 Siegen führten. Nun ist es soweit: An Martin Brodeurs 40. Geburtstag fungierte Philadelphia nicht als Spielverderber und gestattete dem Geburtstagskind sogar noch einen Assist – wie nett! Weniger nett war der Chech von Giroux gegen den zweifachen Torschützen Dainius Zubrus, der ihm neben einer 2-Minutenstrafe auch ein lauschiges Abendessen mit Brendan Shanahan einbrachte. Die Strafe lautete: Ein Spiel Sperre, damit dürfte Giroux gut weggekommen sein.
Der Abend begann nach Maß für die Flyers: Scott Hartnell im Powerplay und Claude Giroux in Unterzahl trafen für Philadelphia, doch die Devils schlugen noch im ersten Drittel durch Sykora und Zidlicky zurück. Der doppelte Zubrus entschied dann das Spiel.
Spiel 5: Wenn man wie die Flyers mit dem Rücken zur Wand steht, a.k.a. ein Spiel vor der Eliminierung aus den Playoffs, benötigt man vor allem eine fehlerfreie Leistung. Und wenn Fehler passieren, sollte der Gegner sie möglichst nicht ausnutzen. Das war der große Unterschied zwischen den Flyers und den Devils, die zum ersten Einzug New Jerseys in das Conference Finale seit 2003 führten. Spielentscheidend war das 2:1 durch Clarkson, dessen Verdienst vor allem darin bestand, dass er stand, wo er stand. Bryzgalov versuchte den riskanten Pass und schoss dabei den Devils-Spieler an. Im letzten Drittel ließ Kovalchuk im Powerplay noch ein Tor zur Absicherung folgen. Nun kann New Jersey relativ entspannt auf den Gegner im Finale warten…
Unbedingt auch lesen:
- NHL-Playoffs 2011: Halbfinale der Eastern Conference
- NHL-Playoffs 2012: Finale der Eastern Conference
- NHL-Playoffs 2010: Eastern Conference Finale
- Anmerkung an die DEL: Solche kernigen Erklärungen würden eventuell die ein oder andere Diskussion über Schiedsrichter vermeiden – aber hätten wir tatsächlich Referees, die auch vor heimischen Publikum solche Eier in der Hose haben? [↩]