Vancouver Canucks (1) vs Chicago Blackhawks (8)
Stand der Serie: 4-3
(2:0/4:3/3:2/2:7/0:5/3:4 n.V./2:1 n.V.)
Keine Blöße gab sich das punktbeste Team der Vorrunde, das bereits im ersten Drittel innerhalb von drei Minuten mit zwei Toren von Higgins und Hansen in Führung ging. Danach fielen keine weiteren Treffer, Roberto Luongo konnte bereits den ersten Shutout in den Playoffs verbuchen.
Im zweiten Spiel fielen schon mehr Tore, die Führungen der Canucks konnten aber nie von den Blackhawks ausgeglichen werden. Daniel Sedin und Ben Smith erzielten jeweils zwei Tore. Aus deutscher Sicht erfreulich: Christian Ehrhoff steuerte einen Assist bei.
Keith brachte den Titelverteidiger zwar das erste Mal in dieser Serie in Führung, aber danach ließ man ein 5:3-Powerplay ungenutzt. Das rächt sich, um eine alte Floskel zu bemühen: Ehrhoff und D. Sedin drehten das Spiel, Sharp konnte noch ausgleichen. Der Treffer von Samuelsson sollte aber der letzte der Partie bleiben.
Chicago sendete ein eindeutiges Lebenssignal im vierten Spiel und servierte die Canucks mit 7:2 ab. Oder hat sich da vielleicht jemand geschont, um zuhause ins Halbfinale einzuziehen? Besonders im zweiten Drittel gaben die Blackhawks Gas und erzielten vier Treffer. Sharp machte im letzten Drittel noch zwei Buden, das letzte Tor blieb Daniel Sedin vorbehalten.
Oha, droht diese Serie in der Tat noch zu kippen? Nach dem deutlichen Erfolg in Spiel Vier gewinnen die Blackhawks auch das fünfte Duell nicht gerade knapp. Hossa und Keith trafen jeweils doppelt, den fünften Treffer steuerte Kane bei. Erneut kein guter Tag für Goalie Luongo, der nach dem vierten Gegentor seinen Arbeitsplatz räumte.
Der Titelverteidiger schafft tatsächlich den Ausgleich: Mit 4:3 gewinnen die Blackhawks in der Overtime, nachdem sie jeden Führungstreffer der Canucks ausgeglichen haben. Luongo wurde auf die Bank gesetzt, für ihn spielte Schneider, der sich jedoch beim 3:3-Ausgleich durch einen Penaltyshot verletzte, so dass doch wieder Luongo zwischen den Pfosten stand. Und dieser sah beim letzten Tor des Spiels nicht gut aus. Spätestens jetzt haben die Canucks ein Goalie-Problem…
Das siebte und entscheidende Spiel bot mal wieder alles, was Eishockey ausmacht. Der Führungstreffer von Burrows hatte lange Bestand, selbiger hatte sogar die Chance, mittels Penaltyshot die Vorentscheidung zu erzwingen. Er scheiterte jedoch an Goalie Crawford. Als Toews in Unterzahl zwei Minuten vor dem Ende den Ausgleich erzielte, hätte man ein Einknicken der Canucks erwarten können. Dass es nicht so kam, lag am vielumjubelten Siegtreffer von Burrows, dem damit auch der verschossene Penalty völlig egal sein dürfte. Chicago ist also nicht die vierte Mannschaft in der NHL-Geschichte, die einen 0:3-Rückstand drehen konnte.
San Jose Sharks (2) vs Los Angeles Kings (7)
Stand der Serie: 4-2
(3:2 n.V./0:4/6:5 n.V./6:3/1:3/4:3 n.V.)
Nachdem die zwei Führungen der Sharks, erzielt von Heatley und Couture, von den Kings in Form von Brown und Williams jeweils ausgeglichen werden konnten, musste die Verlängerung herhalten. In der 75. Minute netzte Pavelski ein und bescherte San Jose einen Auftakt nach Maß.
Drew Doughty sorgte in der zweiten Partie nahezu im Alleingang für klare Verhältnisse: Der Verteidiger war an allen vier Toren beteiligt, zwei davon schoss er selbst. Johnson und Clifford besorgten die weiteren Treffer und damit den Ausgleich der Serie.
Wenn man nach 21 Minuten mit 4:0 in einem Playoffspiel führt und das noch verdaddelt, ist das wirklich ärgerlich. So geschehen den L.A. Kings, bei denen es nach weiteren 20 Minuten auf einmal 5:5 stand. Im letzten Drittel hielten sich beide Teams mit Toreschießen zurück, bis Setoguchi in der vierten Minute der Verlängerung für die Sharks traf.
Im ersten Drittel fielen keine Tore, aber dann ging es richtig los: Die Kings liefen ständig einem Rückstand hinterher und konnten maximal beim 2:3 noch einmal Hoffnung schöpfen. Diese wurde aber schnell durch Thornton und Pavelski zerstört, so dass die Sharks nun zuhause den Sack zumachen können.
San Jose vergibt die erste Gelegenheit, die Serie zu beenden. Das lag wohl vor allem an den fünf Minuten im ersten Drittel, als man drei Gegentore hinnehmen musste. Trotz 51 Schüssen auf das Tor von Kings-Goalie Quick sprang nicht mehr als ein Tor durch Marleau heraus.
Dreimal schossen die Sharks das Führungstor, dreimal glichen die Kings wieder aus. Gegen das Tor von Joe Thornton nach 2:22 Minuten der Overtime gab es aber regelkonform keine Antwort mehr. Ausgerechnet Thornton, der stets gegen den Ruf arbeitete, in den Play-Offs unterzutauchen. Dementsprechend euphorisch fiel sein Torjubel aus. Die Sharks ziehen damit als drittes Team im Westen ins Halbfinale ein.
Detroit Red Wings (3) vs Phoenix Coyotes (6)
Stand der Serie: 4-0 (4:2/4:3/4:2/6:3)
Zwar erzielten die Coyotes in Detroit den ersten Treffer, doch Tore von Datsyuk, Franzen und Rafalski drehten das Spiel. Hudler legte gar das 4:1 vor, zum Schluss konnte Vrbata das Ergebnis nur noch optisch schöner gestalten.
Datsyuk, Rafalski und Helm – nach einer sehenswerten Vorarbeit von Datsyuk – sorgten für eine beruhigende 3:0-Führung zur ersten Pause. Holström erhöhte sogar auf 4:0, bis die Coyotes – begünstigt durch diverse Powerplays – durch Vrbata und zweimal Doan auf 4:3 herankamen. Es sollte aber nicht reichen, die Red Wings gehen mit einer 2:0-Führung nach Phoenix.
Und auch im ersten Spiel in Phoenix behielten die Red Wings die Oberhand. Wie eine kalte Dusche wirkten die beiden frühen Tore von Salei und Miller in der zweiten und dritten Spielminute. Nach dem Treffer von Filppula konnten die Coyotes noch auf 1:3 herankommen. Franzen besiegelte die Niederlage, an der auch Whitneys spätes Tor nichts mehr ändern konnte.
Die Entscheidung fiel zwar spät, aber sie war eindeutig. In den Schlussminuten trafen Cleary, Bertuzzi und Eaves für die Red Wings und sorgen damit für einen Sweep ins Halbfinale. In Phoenix kann man nicht sicher sein, eventuell sogar das letzte Spiel der Coyotes an diesem Standort gesehen zu haben.
Anaheim Ducks (4) vs Nashville Predators (5)
Stand der Serie: 2-4
(1:4/5:3/3:4/6:3/3:4 n.V./2:4)
Ein frühes Powerplaytor von Weber läutete die Niederlage der Ducks ein. Weitere Treffer von Sullivan und zweimal Fisher sorgten für eine beruhigende 4:0-Führung, erst der Oldie Selänne konnte in Überzahl seinen Landsmann Pekka Rinne überwinden.
Ein 5:3-Powerplay münzten die Ducks innerhalb von 38 Sekunden durch Perrey und Selänne zum 2:0 um. Nach dem Anschluss von Weber erhöhten Ryan und Getzlaf auf 4:1. Hornquist und Ward machten die Partie noch einmal spannend, aber Ryan sorgte mit einem Schuss ins leere Tor für den Endstand.
Eishockey im Doppelpack: Erat und Tootoo schießen das 2:0 innerhalb von 38 Sekunden. Diesen Spielstand egalisiert Selänne innerhalb von 30 Sekunden. Legwand traf zum 3:2, das sofort vom erneuten Ausgleich durch Beleskey gefolgt wurde. Erst auf die vierte Führung von Fisher wussten die Ducks keine Antwort mehr.
Die Ducks holen sich ihr Heimrecht wieder zurück und siegen mit 6:3 bei den Predators. Die Entscheidung fiel innerhalb von fünf Minuten, als Perrey, Getzlaf und McMillan trafen. Auch ein gewisser Herr Selänne erzielte ein Tor, bereits das fünfte im vierten Spiel.
Bis 36 Sekunden vor Spielende sah es nach einem Erfolg für die Ducks aus, aber dann traf Weber zum 3:3-Ausgleich für die Predators. Als wäre das noch nicht genug, dauerte es noch nicht einmal zwei Minuten, als die mühsam erreichte Verlängerung durch den Treffer von Nashvilles Smithson auch schon wieder beendet war. Kein Wunder, dass die Ducks diese Partie verloren – Selänne hat ja auch kein Tor erzielt! (Aber der Assist von ihm im Liegen war schon spektakulär!)
Trotz eines Tors von Selänne verlieren die Ducks das sechste Spiel und damit auch die Serie. Nashville zieht zum ersten Mal in der Franchise-Geschichte in eine zweite Playoff-Runde ein. Für die Ducks trafen Selänne und Blake, für die Predators zweimal Spaling, Sullivan und zum Schluss Legwand ins leere Tor.
Unbedingt auch lesen:
- NHL-Playoffs 2009: Western Conference Viertelfinale
- Finale der Western Conference
- NHL-Playoffs 2012: Halbfinale der Western Conference