Washington Capitals (1) vs New York Rangers (8)
Stand der Serie: 4-1
(2:1 n.V./2:0/2:3/4:3 n.V./3:1)
Mit dem Toreschießen ließen sich die Herren auf beiden Seiten im ersten Spiel lange Zeit. Erst als die Gäste aus New York durch Gilroy trafen, schienen sich die Spieler wieder erinnern zu können. Ovechkin glich sechs Minuten vor Spielende nach wildem Gestochere im Torraum aus, in der 19. Minute der Verlängerung war Semin der glückliche Torschütze.
Die Capitals gewinnen auch ihr zweites Heimspiel durch einen Doppelschlag von Chimera und Arnott innerhalb von knapp zwei Minuten. Der Sieg hätte noch höher ausfallen können, Ovechkin vergab jedoch ganz untypisch einen Sololauf gegen Lundqvist. Auf der Gegenseite scheint der junge tschechische Torhüter Michel Neuvirth dem Druck der Playoffs gewachsen zu sein, verbucht er doch seinen ersten Shutout.
Zweimal konnten die Capitals die Führungstore von Christensen und Prospal durch Ovechkin und Knuble ausgleichen, der Siegtreffer von Dubinsky 1:40 Minuten vor Schluss ließ jedoch zuwenig Zeit. Die Rangers verkürzen durch den Sieg im ersten Heimspiel auf 1-2.
Im zweiten Heimspiel gingen die Rangers gar mit 3:0 in Führung, gaben diese aber durch Gegentreffer von Semin und zweimal Johansson wieder aus der Hand. In der 93. Minute schoss Chimera die Rangers in den sudden death, die damit kurz vor dem Aus stehen.
Wer erst in der letzten Minute das erste Tor für sein Team erzielt, hat meist keine guten Aussichten. Wolski erzielte 32 Sekunden vor der Sirene das einzige Tor der Rangers nach Gegentreffern durch Green, Ovechkin und Semin. Die Capitals ziehen damit ins Halbfinale ein.
Philadelphia Flyers (2) vs Buffalo Sabres (7)
Stand der Serie: 4-3
(0:1/5:4/4:2/0:1/3:4 n.V./5:4 n.V./5:2)
Dass Ryan Miller alles andere als ein schlechter Torhüter ist, konnte man bei den letzten Winterspielen sehen. 35 Schüsse wehrte der Goalie ab, hielt damit seinen Kasten sauber, während vorne Kaleta im Nachschuss gegen Sergei Bobrovsky traf. Nach dem Spiel sahen aber beide Trainer ihre Mannschaften noch nicht in Bestform.
Nach einem verrückten ersten Drittel stand es 3:3, unter anderem durch zwei Powerplaytreffer von Thomas Vanek. Dann überwanden die Flyers ihre Schwächen im Überzahlspiel und Leino konnte die 4:3-Führung erzielen. Briere erhöhte auf 5:3, im letzten Drittel fiel lediglich der Anschlusstreffer von McCormick.
Die Flyers holen sich ihr Heimrecht zurück: Carter, Briere und Zherdev trafen für die Gäste, Stafford und Gerbe für die Sabres. Timmonen setzte mit seinem Treffer ins leere Tor den Schlusspunkt.
Zum zweiten Mal trennte man sich mit dem knappsten aller Ergebnisse. Vermutlich dachte Jason Pomminville nach seinem Tor in der 10. Minute nicht daran, dass dieses das letzte in diesem Spiel werden sollte. Serie ausgeglichen, es geht wieder zurück nach Philadelphia.
Die Gäste führten in Philadelphia schnell mit 3:0, mussten in der 44. Minute aber den Ausgleich hinnehmen. Nach aller Sportreportlogik müsste dann das Momentum auf Seiten der Flyers liegen, die dieses aber nicht nutzen konnten und in der 66. Minute den sudden death dank des zweiten Treffer von Ennis erleiden.
Wieder musste die Verlängerung entscheiden, diesmal hieß der Sieger Philadelphia Flyers. Ville Leino erzwang durch sein Tor in der 65. Minute das entscheidende siebte Spiel. Thomas Vanek konnte für die Sabres zweimal scoren, doch zum Schluss reichte es nicht für den Einzug ins Halbfinale.
Die siebte Begegnung dagegen verlief eindeutig. Coburn, Briere, van Rymsdyk und Leino schossen ein beruhigendes 4:0 heraus, der Anschlusstreffer von Myers wurde unverzüglich von Carcillo geahndet. Der letzte Eintrag in die Statistik blieb den Sabres vorbehalten: Boyes erzielte den Endstand von 5:2.
Boston Bruins (3) vs Montreal Canadiens (6)
Stand der Serie: 4-3
(0:2/1:3/4:2/5:4 n.V./2:1/1:2/4:3 n.V.)
Im Hassduell schlechthin der diesjährigen Viertelfinals schlugen die Canadiens die Bruins auf eigenem Eis dank zweier Tore von Gionta, der nach drei und 57 Minuten traf. Boston hatte zahlreiche hochwertige Chancen, scheiterte aber immer wieder an Goalie Price, der seinen dritten Karriere-Shutout in den Playoffs verbuchen konnte – auch die anderen beiden kamen gegen die Bruins zustande…
Cammalleri und Darche waren die Torschützen nach nur 2:20 absolvierten Minuten. Bergerons Tor sollte das einzige der Bruins bleiben, Weber machte den Sack mit dem 3:1 zu. War Boston zu schockiert durch den plötzlichen Ausfall ihres Kapitäns Zdeno Chara? Nun stehen die Bruins massiv unter Druck. Deren Bilanz nach einem 0:2-Rückstand in einer best-of-seven-Serie ist eindeutig und lautet 0:26.
Im ersten Spiel in Montreal zeigten die Bruins um ihren genesenen Kapitän Chara, dass noch Leben in ihnen steckt. Krejci, Horton und Peverley trafen früh zum 3:0. Die Tore der Canadiens durch Kostitsyn und Plekanec änderten nichts an der Niederlage, die durch ein empty-net-goal von Kelly besiegelt wurde.
Eine verrückte Serie ist das, die nur Auswärtssiege zu bieten hat. Die schon mausetot geglaubten Bruins schaffen den Ausgleich und dies mit erstaunlichen Comeback-Fähigkeiten. Die ständigen Führungen der Candiens konnten stets ausgeglichen werden. Erst der Treffer von Michael Ryder – ausgerechnet ein Ex-Canadiens – brachte die Entscheidung. Hätte man so nicht besser schreiben können. Die unterhaltsame Serie bietet somit noch zwei weitere Staffeln…
Zum ersten Mal liegen die Bruins in der Serie vorne: Nach dem 1:1 in der regulären Spielzeit – Tore von Marchand und Halpern – dauerte es bis in die zweite Verlängerung, als Horton zum Jubel aller Bruins-Fans traf. Der erste Heimsieg beschert Boston den ersten Matchball.
Schön, auch diese Serie geht über sieben Spiele. Montreal gewinnt das letzte Heimspiel durch Tore von Cammalleri und Gionta. Zwischendurch erzielte der Deutsche Dennis Seidenberg den Ausgleich, der letztendlich wertlos sein sollte. Zum Showdown trifft man sich in Boston wieder.
Auch im letzten Spiel ging es bis zum Schluss hochspannend zur Sache. Das 2:0 für Boston glichen die Canadiens schnell aus. Die erneute Führung durch Kelly egalisierte Subban erst in der 59. Minute. Die Verlängerung war dann relativ schnell beendet: Horton traf nach genau 5:43 Minuten – danach kannte der Jubel keine Grenzen mehr.
Pittsburgh Penguins (4) vs Tampa Bay Lightning (5)
Stand der Serie: 3-4
(3:0/1:5/3:2/3:2 n.V./2:8/2:4/0:1)
Erst in der 47. Minute entschieden die Penguins mit einem sehenswerten Doppelschlag von Kovalev und Asham – mittels gutem, altem Bauerntrick – das Spiel für sich. Kunitz traf noch ins leere Tor. Penguins-Goalie Fleury darf sich über einen Shutout (32 Saves) freuen. Es geht also auch ohne Sid Crosby, der wegen der Nachwirkungen einer Gehirnerschütterung kein Spiel seit dem 6. Januar absolviert hat.
Der Grundstein für den Auswärtssieg der Lightning wurde im ersten Drittel gelegt. Brewer, Lecavalier und Thompson trafen. Der Anschlusstreffer von Adams brachte noch einmal Hoffnung, aber St. Louis erhöhte noch im zweiten Drittel auf 4:1. Trotz der großen Differenz nahm man Fleury vom Eis und kassierte durch Ohlund das 1:5.
Die Führung der Penguins durch Talbot und Asham wurden durch zwei Überzahltore von St. Louis zwar egalisiert, die Freude darüber währte aber nur 31 Sekunden, dann traf Kennedy zum entscheidenden 3:2. Sid Crosby ist übrigens immer noch nicht mit dabei.
Zwar glich Tampa Bay nur drei Minuten vor Spielende noch aus, doch die Penguins sollten dieses Spiel dank des Tors von Neal in der 84. Minute doch noch gewinnen, nachdem sie bereits zuvor 2:0 geführt hatten. Nun hat man die Möglichkeit, zuhause den Einzug ins Conference Halbfinale zu feiern. Das Warten auf Sids Rückkehr geht weiter…
Die Penguins müssen wegen einer deutlichen 2:8-Heimniederlage erneut nach Tampa Bay. Erst in der 47. Minute konnte man den ersten Treffer bejubeln. Da stand es aber schon 7:0 für die Lightning. Entscheidend mag die Phase von der 22.-26. Minute gewesen sein, in der Lecavallier, Gagne und Stamkos von 2:0 auf 5:0 erhöhten.
Auch in dieser Serie kommt es zum entscheidenden siebten Spiel, da die Lightning ihr Heimspiel mit 4:2 für sich entscheiden konnten. Bei einem deart engen Spielausgang ist es natürlich besonders ärgerlich, wenn man einen Penaltyshot nicht verwandeln kann. Chris Conner vergaß zwischendurch einfach mal den Puck. Weiterhin keine Sichtung von Sid Crosby.
Kaum Tore, dafür aber viel Spannung – Ein 1:0 sieht man nicht jeden Tag im Eishockey. Der glückliche Schütze war Sean Bergenheim, der dafür sorgt, dass die Lightning ins Halbfinale gegen die Washington Capitals einziehen. Die Penguins hatten viele Chancen, scheiterten aber immer wieder an Oldie Dwayne Roloson.
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