Vancouver Canucks vs
Boston Bruins
Stand der Serie: 3-4
(1:0/3:2 n.V./1:8/0:4/1:0/5:2/0:4)
Wie es sich für ein Finale gehört, ging es knapp zu. So knapp, dass letztlich das einzige Tor der Partie über Sieg oder Niederlage entschied. Und dieses fiel auch noch 19 Sekunden vor Schluss, als Raffi Torres als einziger Tim Thomas überwinden konnte. Dieser hielt zuvor alles, was zu halten war in Form von 33 Schüssen, sein Gegenüber Roberto Luongo hatte mit 36 Paraden sogar ein wenig mehr zu tun. Kein Wunder also, dass das Highlight-Video zum großen Teil aus Saves und Checks besteht…
Es bleibt auch im zweiten Spiel der Serie äußerst knapp: Elf Sekunden waren in der Verlängerung gespielt, als Burrows für die Canucks traf. Im Gegensatz zur ersten Partie konnten beide Teams auch einmal ihre Möglichkeiten in Überzahl nutzen. Durch die erste gingen die Canucks in Führung, als Burrows sein erstes Tor des Abends erzielte. Boston drehte die Partie innerhalb von 2:35 Minuten durch Lucic und einem Powerplaytor von Mike Recchi. Daniel Sedin sorgte mit dem Ausgleich dafür, dass den Zuschauern ein Zuschlag geboten wurde, auch wenn dieser nur elf Sekunden währen sollte. Die Bruins stehen damit vor ihren zwei Heimspielen massiv unter Druck.
Neun Tore und 145 Strafminuten – für den neutralen Zuschauer beginnt die Serie langsam Spaß zu machen. Dabei begannen beide Teams mit dem Toreschießen erst im zweiten Drittel. Ference, Recchi, Marchand in Unterzahl und Krejci legten ein 4:0 für die Bruins vor. Diesen Vorsprung konnte Boston – auch dank eines Bodychecks von Goalie Tim Thomas – in die Pause mitnehmen. Als Paille das zweite Mal in Unterzahl traf, war das Spiel endgültig entschieden. Hansen konnte den Ehrentreffer für die Canucks erzielen, danach hielten sich Recchi, Kelly und Ryder weiterhin schadlos. Bereits in der sechsten Minute musste Horton nach einem harten Check von Rome auf einer Trage das Eis verlassen, mittlerweile steht die Diagnose in Form einer schweren Gehirnerschütterung fest und somit wird Horton im Finale nicht mehr auflaufen. Im letzten Drittel wurde es zunehmend ungemütlich auf dem Eis, auf den Seiten der Canucks durften Daniel Sedin, Burrows, Kesler und Bieksa früher duschen, bei den Bruins waren es Ference, Shawn Thornton, Lucic und Seidenberg.
Die Bruins gleichen die Serie mit einem deutlichen 4:0 aus. Parallelen zum vorherigen Spiel gibt es viele, unter anderem die Effizienz der Gastgeber und die Rolle von Roberto Luongo, der nach dem vierten Tor im letzten Drittel vom Trainer erlöst wurde. Peverley legte für Boston im ersten Drittel vor, der Doppelschlag von Ryder und Marchand war wohl spielentscheidend. In der 44. Minute traf erneut Peverley. Und während Tim Thomas (Bilanz: 5 Tore bei 146 Schüssen) auf Seiten der Bruins hält, checkt und sich auch mal durch einen Schlag auf die Wade revanchiert, wird Luongos (Bilanz: 14 Tore bei 124 Schüssen) Performance in den letzten zwei Spielen in Vancouver diskutiert. Nun geht es erst einmal wieder zurück nach Kanada, wo der Goalie seine Normalform vergessen haben könnte.
Fünftes Spiel, fünfter Heimsieg. Und weil dieses in Vancouver stattfand, gab es zur Abwechslung wieder ein knappes Ergebnis. Maxim Lapierre erzielte das entscheidende Tor in der 45. Minute, das die Bruins trotz hohen Risikos und sechs Feldspielern in der Schlussphase nicht ausgleichen konnten. Luongo hielt zuhause seinen Kasten sauber und hat nun vier Shut-outs in den diesjährigen Playoffs auf seinem Konto. Vielleicht ein kleiner Ausgleich dafür, dass ihm in den letzten zwei Spielen ordentlich eingeschenkt wurde…. Das nächste Spiel findet wieder in Boston statt, das die Hausherren gewinnen müssen, um die siebte Partie zu erzwingen.
Diese Serie ist ja dermaßen vorhersehbar: Drittes Heimspiel für die Bruins bringt den dritten Heimsieg und es fielen wieder viele Tore. Dies zwar nur in einer Zeitspanne von knapp vier Minuten, aber das dürfte allen Beteiligten herzlich egal gewesen sein, geht die Serie nun doch zum siebten und letzten Spiel nach Vancouver. Den Torreigen eröffnete Marchand nach 5:31 Minuten Spielzeit. Lucic erhöhte 35 Sekunden später, nach weiteren zweieinhalb Minuten traf Ference in Überzahl. Damit beendete er gleichzeitig den Arbeitstag von Roberto Luongo, der auswärts mehrfach unglücklich auftrat. Sein Ersatz Cory Schneider bekam allerdings 1:10 Minuten später auch gleich einen eingeschenkt. Erst im letzten Drittel trafen die Canucks in Form von Henrik Sedin, Krejci stellte den alten Abstand aber schnell wieder her. Den Schlusspunkt setzte Lapierre mit dem 2:5 aus kanadischer Sicht. Nun wartet alles auf den Showdown am frühen Donnerstagmorgen, 2:00 Uhr MEZ. Kaffee bereithalten!
Der einzige Auswärtssieg in der Serie entscheidet über den Gewinner des Stanley-Cups. Die Bruins gewinnen in Vancouver mit 4:0 und holen nach 39 Jahren den Pott nach Boston. Zwei Torschützen in Form von Marchand und Bergeron sowie ein erneut starker Tim Thomas sorgten für die Entscheidung. Das in diesem Finale so wichtige erste Tor besorgte Bergeron in der 15. Minute. Die Treffer von Marchand und erneut Bergeron, diesmal in Unterzahl, bereitete Dennis Seidenberg vor. Mit einem 3:0 ging es ins letzte Drittel, in dem die Canucks alles riskieren mussten, Torhüter Luongo schon früh vom Eis nahmen und durch Marchand bestraft wurden. Der Rest ist grenzenloser Jubel…
Unbedingt auch lesen:
- Finale der Eastern Conference
- NHL-Playoffs 2011: Halbfinale der Eastern Conference
- NHL-Playoffs 2011: Finale der Eastern Conference