Boston Bruins (3) vs
Tampa Bay Lightning (5)
Stand der Serie: 4-3
(2:5/6:5/2:0/3:5/3:1/4:5/1:0)
Das waren turbulente anderthalb Minuten im ersten Drittel, nach denen die Lightning mit 3:0 in Führung lagen. Bergenheim, Clark und Purcell trafen für die Gäste, Seguin konnte kurz danach immerhin den Anschlusstreffer markieren. Der nächste Eintrag in die Torstatistik erfolgte erst Mitte des letzten Drittels, als Bergeron im Powerplay auf 4:1 in Überzahl erhöhte. Trotz des hohen Rückstand nahmen die Bruins Torwart Thomas vom Eis und kassierten durch Gagne ein weiteres Tor. Ergebniskosmetik wurde von Boychuk zum Endstand von 5:2 betrieben.
Wieder gingen die Lightning in Führung und wieder schossen sie fünf Tore, verloren aber Spiel Nummer Zwei, weil die Bruins ein furioses zweites Drittel mit fünf Treffern hinlegten. Das lag vor allem an der guten Leistung von Rookie Tyler Seguin, der während der Saison schon fast als Fehlgriff galt und nur wegen der Verletzung von Patrice Bergeron in der Kader rückte. Nun weist er in zwei Playoff-Spielen eine Bilanz von drei Toren und drei Assists auf. Aber auch Michael Ryder konnte ein Doppelpack verbuchen. Damit gleicht Boston die Serie aus und reist nach Tampa Bay.
Knifflig wurde die Entscheidung zum 6:5-Anschlusstreffer von Tampa Bay. Goalie Tim Thomas kurvt im Torraum ohne Helm herum, bekommt den Puck an den Kopf und erzielt somit ein Eigentor, das es im Eishockey bekanntlich nicht geben darf. Laut Regelwerk ist der Treffer korrekt, denn das Rulebook der NHL sagt aus:
When the opposing team has possession of the puck, play shall only be stopped if there is no immediate and impending scoring opportunity. This stoppage of play must be made by the Referee.
Wieder was dazu gelernt!
Nach den Torfestivals der beiden ersten Spiele war die dritte Partie eher etwas für die Goalies, bsonders für Tim Thomas, der seinen ersten Shutout der Playoffs verbuchen konnte. Obwohl Krejci nach nur 69 Sekunden völlig freistehend vor Roloson traf, dauerte es bis zum letzen Drittel, ehe Ference zum 2:0 einnetzen konnte. Boston holt sich damit den Heimvorteil wieder zurück.
Auch eine 3:0-Führung genügte den Bruins nicht, in der Serie entscheidend in Führung zu gehen. Patrice Bergeron und Michael Ryder trafen im ersten Drittel für Boston – ein Tor fiel sogar in Unterzahl – und sorgten damit für eine komfortable Führung. Die Lighning wechselten Dwayne Roloson darauf gegen Mike Smith und schlugen innerhalb von nur knapp vier Minuten zurück: Purcell mit einem Doppelschlag und Bergenheim glichen das Spiel wieder aus. Der entscheidende Treffer fiel in der 47. Spielminute durch Gagne, durch den die Bruins gezwungen waren, Tim Thomas aus dem Tor zu nehmen. St. Louis nutzte diese Gelegenheit und sorgte für den Endstand. Die Serie geht damit unentschieden zurück nach Boston.
Nach dem Desaster aus dem vorherigen Spiel lernten die Bruins und standen defensiv wieder sicherer. Tim Thomas konnte 33 Schüsse parieren und sorgte damit für den ersten Matchball, denn vorne trafen Horton, Marchand und Perverley, letzterer durch einen Schuss ins leere Tor. Tampa Bay konnte durch Gagne lediglich früh in Führung gehen.
Boston verpasst die Chance, die Serie vorzeitig zu entscheiden, es kommt zum entscheidenden siebten Spiel. Einmal führten die Bruins, als Lucic und Krejci das 2:1 erzielten, aber danach rannte man stets einem Rückstand hinterher, da Tampa Bay vor allem in Überzahl stark agierte. Der Anschlusstreffer zum 4:3, ein erneutes Tor von Krejci, ließ noch einmal Hoffnung aufkommen, doch St. Louis lieferte die Antwort nur 29 Sekunden später. Wieder Krejci – der damit den Hattrick vollendete – konnte dann nur den Endstand zum 4:5 erzielen.
Nach 41 bisher erzielten Toren in sechs Spielen sollte ein einziges Törchen, erzielt von Horton in der 53. Spielminute, die Serie entscheiden. Bei einem solchen Ergebnis können die Torhüter natürlich keinen schlechten Job gemacht haben. Thomas wehrte bei seinem zweiten Shutout der Serie 24 Schüsse ab, sein Gegenüber Roloson hatte bei 38 Paraden deutlich mehr zu tun. Nach 21 Jahren stehen damit die Boston Bruins wieder im Finale um den Stanley-Cup und treffen auf den Ligaprimus Vancouver Canucks.
Unbedingt auch lesen:
- NHL-Playoffs 2011: Halbfinale der Eastern Conference
- Finale der Eastern Conference
- NHL-Playoffs 2011: Viertelfinale der Eastern Conference
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