San Jose Sharks (1) vs Colorado Avalanche (8)
Stand der Serie: 4-2
(1:2/6:5 n.V./0:1 n.V./2:1 n.V./5:0/5:2)
Heimsiege scheinen beim ersten Spieltag der Playoffs verpönt zu sein. Auch die Sharks halten sich daran, auch wenn der Siegtreffer kurz vor Spielende schon etwas glücklich zustandekam. Zuvor dauerte es bis zur 33. Minute, bis überhaupt ein Treffer fiel.
Das Toreschießen glückte im zweiten Spiel schon wesentlich besser. Fünfmal ging Colorado in Führung, fünfmal glichen die Sharks wieder aus -zuletzt 31 Sekunden vor Schluss sowie ohne Torhüter- und hatten in der Verlängerung das nötige Glück. Kein guter Tag für die Goalies!
„Spielverlauf auf den Kopf gestellt“ – diese Phrase trifft auf die dritte Begegnung wirklich zu. Die Sharks schießen 51mal auf das Tor von Craig Anderson und können dabei keinen einzigen Treffer verbuchen. Colorado bringt nur 17 Schüsse auf das Tor von Evegeni Nabokov, rettet sich in die Verlängerung und muss noch nicht einmal selber das entscheidende Tor erzielen. Das erledigte Sharks-Verteidiger Dan Boyle mit einem Eigentor. Verrückt!
Zum dritten Mal hintereinander geht man im vierten Spiel dieser Serie in die Overtime, in der die Sharks ausgleichen können. Dan Boyle dürfte nach diesem Spiel wesentlich ruhiger schlafen. Hatte er das Spiel zuvor alleine entschieden, brachte er seine Sharks mit 1:0 in Front. Der Ausgleich durch Paul Stastny in der 24. Minute hatte bis zur 10. Minute der ersten Verlängerung Bestand. Dann traf Joe Pavelski.
Das erste dem Ergebnis nach eindeutige Spiel beschert den Sharks einen Matchball in der Serie. Nun muss Colorado im Heimspiel einen Sieg einfahren, um das Entscheidungsmatch zu erzwingen.
Das war’s, die Avalanche sind aus dem Playoff-Rennen. Auch im dritten Heimspiel kassierte man eine deutliche Niederlage durch die Tore von Joe Pavelski (2), Dan Boyle, Devin Setoguchi und Douglas Murray, obwohl man zwischenzeitlich sogar mit 2:1 führte. Die Sharks stehen somit im Confernce Halbfinale und können ein wenig den Fluch der letzten Jahre ablegen, trotz souveräner Qualifikation zu früh ausgeschieden zu sein.
Chicago Blackhawks (2) vs Nashville Predators (7)
Stand der Serie: 4-2
(1:4/2:0/4:1/3:0/5:4 n.V./5:3)
Es scheint in dieser Saison Gesetz zu sein, dass die favorisierte Mannschaft das erste Playoff-Match verlieren muss. Die Blackhawks unterliegen den Predators, wobei zwei Schüsse ins leere Tor gingen. J.P. Dumont mit einem kuriosen und einem dreckigen Tor war der Mann des Tages.
Immerhin können die Blackhawks aber im zweiten Spiel zurückschlagen und mit einer ausgeglichenen Bilanz nach Nashville fahren. Dave Bolland und Patrick Kane waren die Torschützen für Chicago.
David Legwand und Shea Weber erzielten in Begegnung 3 das 2:1 und das 3:1, was die Vorentscheidung bedeutete. Alleine Thomas Kopecky traf für die Blackhawks, die nun wieder in der Serie hinten liegen.
Chicago schlägt im vierten Spiel aber zurück und fährt mit einem 3:0 nach Hause. Patrick Sharp (2) und Jonathan Toews waren die Torschützen, die für den Ausgleich in der Serie sorgen.
Wenn man wie die Predators vierzehn Sekunden vor dem Ende des fünften Spiels in eigener Überzahl den Ausgleich einfängt, hat man wohl irgendwas nicht richtig gemacht. Besagte 5 Min-Strafzeit wurde durch einen unnötigen Check von Marian Hossa verursacht. Chicago musste also das Spielende und die Anfangsphase der Overtime mit vier Mann überstehen. Kaum war die Strafzeit abgelaufen, beendeten die Blackhawks das Spiel. Und wer war wohl der Torschütze?
Die Blackhawks gewinnen Partie Nr. 6 und haben damit die nötigen vier Siege auf dem Konto. Nach den ersten 20 Minuten stand es bereits 4:3 für Chicago, das im weiteren Verlauf bis zum empty net goal von John Madden zittern musste. Die Tore von Jason Arnott (2) und Shea Weber waren nicht genug. Bizarr war die Entstehung des 1:2 von Patrick Kane, durch dessen Kufe ein Schuss ins Angriffsdrittel abgefälscht wurde. Goalie Pekka Rinne war bereits auf dem Weg hinter das Tor, um den Puck aufzuhalten und damit machtlos.
Vancouver Canucks (3) vs Los Angeles Kings (6)
Stand der Serie: 4-2
(3:2 n.V./2:3 n.V./3:5/6:4/7:2/4:2)
Mikael Samuelsson war der Matchwinner in der ersten Partie, als er nach acht Minuten in der Verlängerung Jonathan Quick überwand. Zuvor konnte der Torhüter auf der Gegenseite, Goldmedaillen-Gewinner Roberto Luongo, noch den Puck von der Torlinie wischen.
Dem Doppelschlag von Fredrik Modin und Wayne Simmonds zum 2:2-Ausgleich innerhalb von 35 Sekunden konnten die Canucks in Spiel 2 nichts mehr entgegensetzen. Schlimmer noch, Anze Kopitar bewirkte den sudden death nach acht Minuten. Wieder konnten die Kings zwei Treffer im Powerplay erzielen, darunter auch das letzte Tor. Die vorausgegangene Strafzeit wurde Gegenstand einiger Diskussionen, da Kings-Verteidiger Rob Scuderi den Puck während eines Canucks-Wechels in Richtung Spielerbank beföderte und Kevin Bieksa traf. Ein Linesman sah darin den Tatbestand „zuviele Spieler auf dem Eis“ und stieß damit auf Unverständnis bei Trainer Alain Vigneault.
Im ersten Playoffspiel seit acht Jahren in L.A. zeigten die Kings erneut ihre Stärke im Powerplay: Drei von drei Gelegenheiten wurden genutzt, damit war der Grundstein für den 5:3-Erfolg gelegt und die Canucks ahnen wohl so langsam, dass ihnen ein unbequemer Gegner gegenübersteht. Lokalheld Roberto Luongo verließ nach dem 4:1 das Eis und wurde durch Andrew Raycroft ersetzt. Danach lief es im Spiel der Kanadier besser, mehr als der Anschluss zum 4:3 sprang dabei aber nicht heraus.
Ein gutes viertes Spiel für die Zuschauer: Die Hausherren aus Kalifornien lagen dreimal in Front, dreimal gleichen die Canucks aus – ein Tor durch einen Schlagschuss von der blauen Linie durch Christian Ehrhoff. Aber auch Vancouver konnte erst die zweite Führung behaupten, als Henrik Sedin drei Minuten vor Schluss traf. Ryan Kesler traf zudem das leere Tor.
Im fünften Match erspielten sich die Canucks einen Matchball. Nach den bisher relativ knappen Ergebnissen spricht das 7:2 eine deutliche Sprache. Die Kings konnten nur am Anfang mithalten und kamen lediglich auf 2:5 heran.
Die sechste Begegnung sollte die Entscheidung bringen. In L.A. gewannen die Canucks und zogen damit in das Halbfinale ein. Die Treffer der Kings durch Alexander Frolov und Drew Doughty konnten durch Steve Bernier und Kevin Bieksa egalisiert werden, im letzen Drittel zogen die Kanadier durch Daniel Sedin und Alexandre Burrows davon.
Phoenix Coyotes (4) vs Detroit Red Wings (5)
Stand der Serie: 3-4
(3:2/4:7/4:2/3:0/1:4/5:2/6:1)
Zwei Führungen durch Holmström und Lidström reichten den Red Wings nicht zum Sieg in der hart geführten ersten Partie. Besonders beim 0:1 sah Ilya Bryzgalov im Tor der Coyotes nicht gut aus. Das spielte zum Schluss keine Rolle mehr, als nach der Sirene erneut Nettigkeiten ausgetauscht wurden. Strafzeitentechnisch geht in dieser Serie noch einiges!
Auch Tore wurden in der zweiten Begegnung reichlich erzielt. Lange war das Spiel ausgeglichen, aber Henrik Zetterberg (drei Tore) und Valtteri Filppula (zwei Tore) brachten die Red Wings in Führung, die von den Coyotes nicht mehr egalisiert wurde.
In Detroit gewannen die Coyotes das dritte Spiel der Serie, müssen allerdings den möglichen Ausfall ihres Captains Shane Doan verkraften, der mit einer unbekannten Verletzung das Eis verließ. Erneut konnte sich Valtteri Filppula in die Scorerliste eintragen und auch Henrik Zetterberg lieferte zwei Assists, doch sollte dies am Ende nicht reichen.
Shane Doan fehlte tatsächlich im vierten Match. Ein Ausfall, den die Coyotes nicht so mal eben verkraften konnten. Henrik Zetterberg brachte mit einem diskussionswürdigen Tor seine Red Wings in Führung, Goalie Jimmy Howard hielt hinten trotz wütender Angriffe von Phoenix den Kasten dicht. Ein Doppelschlag von Pavel Datsyuk und erneut Zetterberg in der Schlussphase brachte die endgültige Entscheidung. Auch in dieser Serie ist damit alles offen.
Wieder ein Doppelschlag gegen Spielende und wieder war Pavel Datsyuk beteiligt. In Phoenix gewannen die Red Wings das fünfte Spiel vor allem durch zwei Tore in der 52. (Holmström) und 53. (Datsyuk) Minute. Henrik Zetterberg legte in der Schlussminute noch zum 4:1 nach.
Die Coyotes schlugen in Detroit zurück und erzwingen ein siebtes Spiel. Der Sieg fiel mit 5:2 auch wegen der drei Powerplaytore von Phoenix so deutlich aus. Nicht zu vergessen die gute Leistung von Ilya Bryzgalov, der 31 von 33 Schüssen entschärfen konnte. Den Red Wings steht nun ein schweres Auswärtsspiel bevor, auch die Statistik spricht gegen Detroit: Seit 1964 konnte man ein siebtes Auswärtsspiel nicht mehr gewinnen.
Kurzen Prozess machten die Red Wings im siebten Spiel: Pavel Datsyuk eröffnete mit einem Doppelschlag (schon wieder!) das muntere Toreschießen. Nicklas Lidström konnte sich ebenfalls zweimal in die Torliste eintragen, die weiteren Treffer kamen von Todd Bertuzzi und Brad Stuart. Der Ehrentreffer zum 1:2 ging auf das Konto von Vernon Fiddler. Nun trifft Detroit auf den Vorrundenprimus San Jose Sharks.
Unbedingt auch lesen:
- Olympia-Kader 2014 Schweden
- NHL-Playoffs 2010: Western Conference Halbfinale
- NHL-Playoffs 2011: Halbfinale der Western Conference