Im Westen nichts Neues: Während es in der Eastern Conference zum Duell zweier Aussenseiter kommt, trifft hier der Erste auf den Zweiten. Die Sharks taten sich im Viertelfinale gegen Colorado zuerst etwas schwer, kamen aber dank Joe Thornton und Joe Pavelski immer besser in Fahrt. So überrollten sie auch die Red Wings aus der Autostadt Detroit. Die Blackhawks zeigten ihre Stärke gegen die Vancouver Canucks vor allem im Powerplay, generell ist die Last in der Offensive auf mehr Schultern verteilt als bei den Sharks. Patrick Kane und Jonathan Toews werden beim Toreschießen oft von Dustin Byfuglien und Kris Versteeg unterstützt.
San Jose Sharks (1) vs Chicago Blackhawks (2)
Stand der Serie: 0-4
(1:2/2:4/3:2 n.V./2:4)
Antti Niemi raubte den Sharks im ersten Heimspiel des Conference Finals die Nerven. 44 Schüsse konnte er parieren, vorne glich Patrick Sharp die Führung von Jason Demers aus, später erzielte Dustin Byfuglien das game winning goal sieben Minuten vor Schluss. Das enge Ergebnis spiegelt allerdings nicht den Spielverlauf wieder – nach Schüssen stand es zum Schluss 45:40 – das ist mal Offensiveishockey!
Die Sharks verloren auch das zweite Heimspiel und reisen mit einem 0:2-Rückstand nach Chicago. Die Partie war wohl nach dem Doppelschlag innerhalb von 90 Sekunden -Tore durch Dustin Byfuglien und Jonathan Toews- zum 3:0 entschieden. Patrick Marleau konnte zweimal den Anschlusstreffer erzielen, aber dies sollte am Ende nicht reichen. Die weiteren Tore für die Blackhawks kamen von Andrew Ladd und Troy Brouwer.
War dies bereits die Vorentscheidung in der Serie? Mit dem dritten Sieg verschafften sich die Blackhawks einen komfortablen Vorsprung und halten sich die Option für einen Sweep weiterhin offen. Das Überzahltor von Patrick Marleau konterte Chicago wenige Minuten später ebenfalls im Powerplay, die Führung durch Dave Bolland konnte Marleau mit seinem zweiten Tor knapp vier Minuten vor Spielende egalisieren. Dann folgte der Auftritt von Dustin Byfuglien, der nach 12 Minuten Evgeni Nabokov durch einen wunderschön herausgespielten Treffer überwinden konnte. Bei den Sharks macht sich nun ein wenig Verzweiflung breit, zeigten doch gerade die Schlüsselspieler Marleau, Thornton, Heatley und Nabokov gute Leistungen. Eine Siegesserie von vier Spielen wäre nun nötig, aber die Blackhawks haben in der gesamten Saison nie vier Niederlagen in Folge einstecken müssen. Zudem haben sie prominenente Unterstützer:
Nein, das rechts ist nicht Martin Brodeur,der mal gutes Playoff-Eishockey sehen will, es handelt sich um Kevin James und Vince Vaughn.
Und damit ist der Sweep perfekt: Die beste Mannschaft des Ostens ist raus aus den Playoffs und wieder einmal zeigte es sich, dass San Jose trotz guten Kaders in der wichtigsten Saisonphase nichts reißen kann. (Könnte auch am Wappentier liegen, aber das ist nur eine Vermutung….) Dabei zeigten die Sharks erneut eine gute Leistung, gingen durch Logan Couture und einem Shorthander von Patrick Marleau mit 2:0 in Front, aber die weiteren Tore kamen alleine von den Blackhawks. Brent Seabrook und Dave Bolland sorgten innerhalb von fünf Minuten für den Ausgleich, dann war es wieder Zeit für den Auftritt von Dustin Byfuglien, der im Powerplay den Gamewinner -den dritten im vierten Spiel! – erzielte. Kris Versteeg traf in der 60. Minute noch das leere Tor. Damit gewinnt Chicago nach 18 Jahren wieder die Clarence Campbell Bowl und steht im Stanley Cup-Finale. Kapitän Jonathan Toews weigerte sich allerdings, die Trophäe zu berühren und glaubt offensichtlich an den Fluch, den die Penguins im letzten Jahr eigentlich widerlegt haben.
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- NHL-Playoffs 2010: Western Conference Halbfinale
- Olympia-Kader 2010 Kanada
- NHL-Playoffs 2011: Finale der Western Conference