Der Check von hinten ist per se schon gemein, aber wenn die Bande mit ins Spiel kommt, hört der Spaß wirklich auf. So geschehen beim Spiel der Carolina Hurricanes bei den Colorado Avalanche, als Tuomu Ruutu Darcy Tucker mit dem Gesicht voran in die Bande nagelte. Ruutu erhielt 5 Strafminuten + Spieldauer und wurde nachträglich für drei Spiele gesperrt. Tucker wurde mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus eingeliefert, konnte es aber am nächsten Tag wieder verlassen.
Nur einen Tag später fuhr Mike Richards einen open ice-Check gegen David Booth. Richards erhielt ebenfalls 5 Strafminuten + Spieldauer, eine Bewertung durch die Liga steht noch aus. Booth blieb zur Überwachung im Krankenhaus und erlitt vermutlich eine Gehirnerschütterung.
Beide Zwischenfälle werden erneut die Diskussion um ein generelles Verbot der „Head Shots“ entfachen. Die Meinungen innerhalb der Liga zu diesem Thema sind geteilt – was meinen unsere Leser? Sind drei Spiele Sperre ausreichend oder zu gering? Sollten Checks gegen den Kopf sanktioniert oder besser von Fall zu Fall entschieden werden?
NACHTRAG: Mittlerweile ist klar, dass Mike Richards keine zusätzliche Strafe durch die Liga erhält.
NACHTRAG 2: Es geht weiter – diesmal ist es ein Check von Chicagos Andrew Ladd gegen Matt D’Agostini von den Montreal Candiens.
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Übrigens kein NHL-Problem. In der Schweiz gibt es die Diskussion derzeit auch, nachdem es in den vergangenen auch ein paar Gehirnerschütterungen gegeben hat.
Meine Meinung: Drei Spiele Sperre sind zu gering. Zumindest bei Ruutu. Die Scheibe ist ja lange weg und Ruutu geht nur auf den Spieler und nimmt die Verletzung in Kauf. Richards meiner Meinung aber auch. Verstehe nicht so ganz, warum er keine zusätzliche Sperre kassiert.
Man kann ja schon für körperbetontes Eishockey sein, aber solche Verletzungen und Checks in Richtung Kopf gehen zu weit…
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Beide Checks sind aber schon differenziert zu betrachten: Ruutu verübt einen (Banden-)Check von hinten, Richards kommt von der Seite und trifft Booth ziemlich unglücklich. Bei beiden ist allerdings der Puck mittlerweile woanders.
Was die Länge der Sperre angeht – da gab es doch mal Überlegungen, den Täter solange zu sperren wie das Opfer verletzungsbedingt ausfällt. Das wäre mal ein neuer Ansatz.
Was genau ist denn in der Schweiz geschehen?
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Marc Schulthess ist am letzten Wochenende von Mathias Joggi von Davos auch hart gecheckt worden und deswegen gab es in der Sonntagszeitung eine Diskussion über die Checks. Angeblich gab es in der letzten Saison über 20 Gehirnerschütterungen. Mal sehen, ob es hier dann auch ein verändertes Strafmass gibt…