Fortsetzung der Eishockey-Exkursion
Bevor unsere Cvh-goes-Canada-Tour mit dem dritten Spiel weitergehen konnte, mussten wir die Heimat der Victoria Grizzlies und Victoria Royals – noch ungesehen – verlassen. Nach Cathedral Grove, Cozy Bookstore, Crazy Ferry und Checkin Imhotel fanden wir uns gleich am ersten Abend in Nord Vancouver im Pemberton Pub ein. Unsere größte Sorge galt der Frage, ob denn am nächsten Tag auch die World Juniors zu sehen sein würden – natürlich! Nachdem uns ebendies versichert worden war, konnten wir auch entspannt den regionalen Gerstensaft genießen.
Wie versprochen wurde uns den Abend darauf das Halbfinale Finnland – Schweiz serviert, quasi am lounge style Premium-Platz der Eishockey und Essen ermöglichte. Wir erlebten eine souveräne Leistung der Finnen, deren Sieg eigentlich zu keiner Zeit in Frage stand. Im Gedächtnis blieb eher die berechtigte Frage von Santeri Virtanen: „Why me?“ Ihm wurde der Schläger festgehalten, ja fast aus der Hand gerissen, da wischte er halt dem Gegner ein bisschen am Helm rum. Dafür sollte er vom Eis?
FIN-SUI 6:1
Spielbericht, Highlights
Vor dem Spiel
Dann war es endlich soweit, sonntags ging es in Vancouver zum Eishockey, Rogers Arena for the first time! Das Spiel um Bronze stand auf dem Programm, wir hatten hohe Erwartungen, und schon die Paarung Russland – Schweiz wurde dem Gerecht. Die Sache hatte nur einen Haken, unsere Aufzeichnungen des Abends sind leider verschollen, daher folgt hier nicht viel mehr als ein Gedächtnisprotokoll.
Vor dem ersten Bully erkundeten wir zunächst die Arena – da war zum einen die Sportsbar im Gebäude, der Umlauf samt seiner Kulinaria und schließlich der Fan-Shop der Canucks. Beim Merchandise fielen die tollen Retro-Trikots der Millionaires ins Auge, erhältlich für eine standesgemäße Summe. Stolze 2,49 Millionen… 249 Dollar wurden hier aufgerufen. Die Gelegenheit haben wir auch genutzt, um nach den Oilers Tickets zu fragen, viel mehr als ein Screenshot auf dem Handy war das nämlich nicht – so komplett digital, das kennen wir in Deutschland ja noch nicht. Noch ein kleines Highlight im wahrsten Sinne des Wortes gab es dann in der Halle: Die Lichtshow um die Eisfläche, scheinbar nicht viel mehr als ein paar gesteuerte Lichterketten an den Pfosten der Plexiglasscheiben, macht was her. Sind wir einfach nur ignorant und gibt’s das schon in einer DEL-Arena?
Das Spiel
Das Spiel entwickelte sich viel abwechslungsreicher, als der Laie hätte annehmen können, die Schweiz bot durchaus Rübli ehm Paroli. Das Publikum produzierte zwar das übliche Bild bzw. Klangbild (Rossia!), doch ganz sporadisch vernahmen wir ein einsames „Hopp Schwiiz!“ aus dem Unterrang. Auf dem Eis fiel nach vier Minuten das erste Tor für Russland, aber die Schweiz hielt gut dagegen. Dann Drittelpause: Who ate the Hot-Dogs? Wir natürlich. Gibt ja keine richtige Stadionwurst in der neuen Welt. Dazu gefiel die Lautstärke der Musik auf den Klos. so extrem laut, dass Verstopfung, Sex oder Mord unauffällig in der Nebenkabine stattfinden können. Dieses Denunziantentum muss allerdings nicht wirklich sein:
Zurück in die Halle: Bei jeder guten Aktion und jeder Chance bis Großchance der Schweizer brandete Jubel im Rund auf. Erst Recht beim Anschlusstreffer im zweiten Drittel. Die Russen reagierten allerdings humorlos mit dem 3:1 und scheinbar war dem Torschützen auch das Horn zu laut. Methode in Kanada? Doch den Gegnern gelang ein Pfostenschuss und der erneuter Anschluss, so dass es nur ein 3:2 für die rote Maschine nach dem zweiten Drittel gab, wer hätte das gedacht?
Wie stark sich die Schweizer gerade im letzten Drittel verkauft haben, zeigt die Statistik, 17:3 Torschüsse schlagen hier im letzten Drittel für die Schweiz zu Buche, allerdings auch 0:2 Tore.Und das eine fiel ins leere Tor. Wenn die kanadische Unterstützung nach der Silvesterniederlage auch keine Überraschung war, so wurde das ENG dann doch bejubelt.
RUS-SUI 5:2
Spielbericht, Highlights
Das Nachspielspiel
So (früh) sollte der Abend Nachmittag natürlich nicht enden, schließlich befindet sich gleich neben der Arena das Nacht… Nachmittagsleben von Gastown! Ein kleiner Rundgang und der richtige Laden (Lamplighter), das Finale USA – Finnland zu sehen, war gefunden. Aber parallel Football auf der anderen Leinwand?!? Die Seattle Seahawks? Syntax Error. Es waren tatsächlich auch kanadische Fans der San Francisco 49ers anwesend, Westcoast-Fans, warum auch immer.
Es ging interessant weiter, so musste die Currywurst getestet werden, die natürlich nichts mit einer deutschen Currywurst zu tun hatte, und der deutschstämmige Barkeeper, ein Chinese der in Berlin und Wien gelebt hatte, wusste ganz genau, dass die Currywurst natürlich nichts mit einer deutschen Currywurst zu tun hat.
(Salat)
Zuletzt machten wir noch die Bekanntschaft von Kelly und Steve aus „Kitsilano, BC V6K“, die uns mit zahllosen Tipps versorgten, u.a. der grandiosen Chicken-Wings-Happy-Hour, die wir ein paar Tage später getestet und für gut befunden haben. Hallo deutsche Gastroszene, unbedingt adaptieren!! Steve stellte sich als ein original Juniorenspieler heraus, vermutlich für die Vancouver Millionaires, während Pat das komplette Spiel verpasste, so umfangreich war der Datenstrom von Touristinfo-Kelly. Ihre Sorgen hinsichtlich der Strecke nach Kelowna, die wir zu dem Zeitpunkt noch auf die leichte Schulter genommen hatten, sollten sich am Ende bewahrheiten. Doch dazu später mehr.
Auf der Leinwand ging derweil die Junioren-Weltmeisterschaft zu Ende und das letzte Tor des Turniers schoss ein gewisser Kaapo Kakko. Den beschlossen wir, im Auge zu behalten…
USA-FIN 2:3
Spielbericht, Highlights
Für Pat auch komplett