Das Thema Insolvenzen scheint ein ständiger Begleiter des deutschen Eishockeys zu bleiben. Natürlich gab es auch Vereine, denen aus anderen Gründen die Lizenz entzogen wurde, und Vereine, die sportlich – Ja, das gab’s wirklich! – die DEL verlassen haben, aber Aufsehen erregen nur die finanziellen Pleiten. Aus aktuellem Anlass also wieder der kleine Überblick zum Thema:
1994/95: Direkt in der ersten Saison der neuen Liga ging das Desaster los. Mit den Mad Dogs München geriet die erste Mannschaft ins Schlingern und stolperte am Ende über einen Schuldenberg von etwa 15 Millionen Mark.
1995/96: Das zweite Jahr der neuen Liga ging weiter wie das erste aufgehört hatte, mit dem SC Riessersee verabschiedete sich einer der großen Namen, begleitet vom EC Hannover.
1997/98: Eine Spielzeiten wurde überstanden, doch dann folgte der Konkurs der Kaufbeurer Adler kurz nach Beginn der Saison und nach dem Ausscheiden in den PlayOffs trat auch die Düsseldorfer EG den Marsch in die Unterklassigkeit an. In Düsseldorf beliefen sich die Schulden auf eine Summe von über 20 Millionen Mark.
1999/2000: Das nächste Team, welches sich aus der Liga zurück zog, waren die Star Bulls Rosenheim, auch hier war die finanzielle Schieflage Auslöser.
2001/02: Erneut traf es zwei Teams in einer Saison, die Berlin Capitals und die Moskitos Essen verschwanden von der Bildfläche.
2002/03: Die turbulenten Anfangsphase endete schließlich damit, dass den Schwenningen Wild Wings die finanziellen Mittel ausgingen. Sportlich eigentlich schon in die nächste Saison gerettet, mussten sie Frankfurt den Platz im Feld der DEL-Mannschaften überlassen.
2008/09: Eine Weile ging es dann gut, bis die Füchse Duisburg den Ausstieg beschlossen und gleichzeitig die Insolvenz beantragten.
2009/2010: Nach dem Ende der Saison begann eine lange Vorstellung im Rahmen des Sommertheaters, in dessen Verlauf sich das Ende der Frankfurt Lions und der Kassel Huskies manifestierte.
Neun Teams in weniger als zehn Jahren ergibt eine beeindruckende Bilanz, danach blieb es einige Jahre ruhig, bis die nächsten Teams den Rückzug antraten.
Unbedingt auch lesen:
- Kassel Huskies in Not
- Ausblick auf die Saison 2009/2010
- DEL: 45. Spieltag – Düsseldorf zementiert Position als die Macht am Rhein
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Da fehlt aber noch das erste Hannover das noch bei DEL Start dabei war und was war mit Oberhausen\ratingen
Und hat Landshut damals geordnet dicht gemacht vor dem Lizenzverkauf?
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Auch ich lege selbstverständlich Wert auf die Pleite der Hannoveraner. Und deutscher Rekordmeister ist der Berliner Schlittschuhclub.
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Sollte ich damals so nachlässig gewesen sein?
Berliner SC, Preußen Berlin, Preußen Devils, Berlin Capitals… vier Namen in viel zu kurzer Zeit…
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Na da kann ich als alter Preusse vielleicht am besten helfen;)
Rekordmeister ist nach wie vor der Schlittschuh-Club.
Der BSC Preussen entstand seiner Zeit zwar, wenn man so will, aus den Resten der Profiabteilung des Clubs nach dessen Rückzug aus dem Profi-Eishockey. Aber eine direkte Nachfolge ist bzw. war das nicht. Denn der Schlittschuh-Club hat ebenfalls ímmer weiter existiert und spielt bis heute Eishockey. Wenn auch mittlerweile außerhalb des alten Stammvereins von dem man 2007 ausgeschlossen wurde. Kurz darauf ging der Stammverein im übrigen Pleite.
Aber bei den vielen Namen und Umgruppierungen in unserer Geschichte kann man da schon mal durcheinander kommen. Vollkommen normal ;)
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War der Ausstieg der Duisburger letzte Saison eigentlich eine „Insolvenz“? Pape wollte es doch so nennen, um noch ein bisschen Geld zu sparen oder vertue ich mich da jetzt?
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Nö, ist richtig. Mit dem Ausstieg aus der DEL stellte man auch gleichzeitig den Insolvenzantrag.
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Also trage ich das mal nach, Hannover hatte ich natürlich vergessen, Duisburg war noch nicht drin, weil der Text von 2008 war…