Vorschau
In unseren Augen wird um dieses Finale zu viel Aufhebens gemacht, betrachten wir die Sache also ein wenig nüchterner. Den lächerlichen Terminus, den uns die neulich erst gegründete Liga aufzwingen will, vermeiden wir daher auch an dieser Stelle, es treffen schlicht der fünffache Meister aus der Hauptstadt und der sechsfache Meister aus der Quadratestadt aufeinander. That’s it. Wer unbedingt einen martialischen Titel mit viel Pathos für dieses Finale braucht, wird in einer Liste von Charles-Bronson-Filmen leicht fündig.
Statistik
Ein Blick auf die Spiele zwischen den beiden Teams zeigt, dass es nur Heimsiege gab, allerdings brauchten die Eisbären dazu einmal das Penalty-Schießen. Spielt in den Playoffs keine Rolle, zeigt aber, wie nah die Adler dran waren.
Ergebnisse der Vorrunde:
23.09.2011 Adler Mannheim – Eisbären Berlin 4:2
09.10.2011 Eisbären Berlin – Adler Mannheim 3:2 n.P.
15.01.2012 Adler Mannheim – Eisbären Berlin 5:2
26.02.2012 Eisbären Berlin – Adler Mannheim 4:2
Daneben war auch auf den Strafbänken was los, Mannheim kassierte 85 Strafminuten verteilt auf 24 Strafen, Berlin leistete sich 106 bei 22 Strafen. Doch besser als die reinen Zahlen, zeigt dieses Video mit den Hauptdarstellern Sven Felski und Shawn Belle, wie viel Pfeffer in der Begegnung stecken kann. (Bei der Ahnungslosigkeitsgeste hat man unweigerlich einen bestimmten Sprechchor mit Maul im Ohr. Es gab übrigens vier Spiele Sperre für die Aktion – nur weil dieses Thema zuletzt immer wieder auftauchte.)
Geschichte
Doch mal wieder eine Serie mit Geschichte! Bei den beiden häufigsten Meistern der letzten 15 Jahre auch kein Wunder. Dabei konnten dreimal die Adler und zuletzt zweimal die Eisbären gewinnen. Wie jeder Mathematiker weiß, kann man daraus kein Gesetz der Serie postulieren, aber es fällt zumindest auf, dass es bisher keine knappe Serie gab – vielleicht ändert sich das ja?
Finale 1997/98
Eisbären Berlin (1) – Adler Mannheim (4) 1:3 (0:2/2:4/8:7/1:4)
Halbfinale 1998/99
Eisbären Berlin (2) – Adler Mannheim (3) 1:3 (2:4/0:6/2:1 n.P./3:9)
Viertelfinale 2001/2002
Adler Mannheim (2) – Eisbären Berlin (7) 3:1 (2:3 n.V./3:2/4:3 n.P./3:1)
Finale 2004/05
Eisbären Berlin (2) – Adler Mannheim (6) 3:0 (5:3/4:0/4:1)
Halbfinale 2008/2009
Eisbären Berlin (1) – Adler Mannheim (4) 3:1 (4:0/1:6/4:0/6:4)
(Einen kleinen Rückblick gibt es auch auf der Seite der Eisbären.)
Termine für das Play-Off-Finale:
Sonntag, 15. April 2012, 14:30 Uhr, O2 World Berlin
Mittwoch, 18. April 2012, 19:30, SAP Arena
Freitag, 20. April 2012, 19:30, O2 World Berlin
Sonntag, 22. April 2012, 16:30, SAP Arena *
Dienstag, 24. April 2012, 19:30, O2 World Berlin *
*falls nötig
Hier kann sich der Zuhörer am Rechner kaum beschweren, es gibt mehrere Radios zur Übertragung der Spiele, so dass auch das Finale mit Livestreams abgedeckt ist – viel Spaß!
Ergebnisse (Stand der Serie 3:2)
15.04. Eisbären Berlin – Adler Mannheim 2:0
18.04. Adler Mannheim – Eisbären Berlin 4:1
20.04. Eisbären Berlin – Adler Mannheim 1:2
22.04. Adler Mannheim – Eisbären Berlin 5:6 n.V.
24.04. Eisbären Berlin – Adler Mannheim 3:1
Spiel 1: Das erste Drittel sah Chancen auf beiden Seiten und die Torhüter wurden beide oft geprüft, aber dank zahlreicher Paraden, gab es keine Tore. Auch im zweiten Drittel sollte sich das ändern, laut Webradio wurde Eishockey-Schach auf dem Spielfeld gebot. Minor Yner wollte dann doch mal einen Blick auf das Amstel Goldrace werfen, doch das war genauso trost… ehm torlos. Bis zur zweiten Pause gingen beide Teams konzentriert und diszipliniert zu Werke – was war da los? Doch kaum hatte das letzte Drittel begonnen, Zack, doch noch ein Tor, wenn auch erst nach Videobeweis. Wobei die Mannheimer Sicht wahlweise ein Schlittschuhtor oder Torraumabseits erkannte und das Tor für irregulär hielt. Die Unzufriedenheit mit den Schiedsrichtern nahm zu, die Rede war von einer reinen Aumüller-Show. Und dann auch noch der Blueliner zum 2:0 und Berlin ging in der Finalserie in Führung.
Spiel 2: Im zweiten Spiel gab es zum Auftakt eine zurückgenommene Strafe – witzig – und gleich darauf den erste Pfostenschuss. Danach tat sich wenig, bis nach der Hälfte des Drittels schließlich die Führung für die Adler fiel, aber aus dem Nichts folgte auch der Ausgleich durch die Eisbären. Das zweite Drittel bot einzelne Chancen, doch wieder war zunächst wenig los, bis nach diversen Kontern dann etwas überraschend das zweite Tor für Mannheim viel. Der letzten Durchgang erlebte schließlich zwei Lattenschüsse, einen Check von hinten und am Ende den deutlichen Ausgleich in der Serie durch die Adler. Mann des Spiels war ganz eindeutig Adam Mitchell, der neben zwei Toren auch zwei Vorlagen beisteuerte
Spiel 3: So musste es ja kommen, kaum verfolgt man einmal ein Spiel nicht – die Belegschaft von Cvh war zu einem Arbeitstrin… essen in der Stadt, Ideen für die kommende Spielzeit sammeln – schon drehen die Adler die Serie und holen sich den Heimvorteil. Gehen wir nach den reinen Zahlen, haben wir wenig Tore und wenig Strafen verpasst – lediglich eine Spieldauer für Jonathan Sim, welche von Yanick Lehoux zum Siegtreffer für die Mannheimer genutzt werden konnte. Dabei waren es zunächst die Eisbären gewesen, die in Führung gehen konnten, aber ein Tor erwies sich wieder mal als zu wenig.
Spiel 4: Auch das vierte Spiel begann mal wieder mit einem frühen Tor, doch das etwas leichtfertige Gedaddel der Mannheimer folgte auf den Fuß, so dass der Ausgleich sich anschloss. Im folgenden gab es wieiter Druck auf beide Keeper und nach dem zweiten Drittel führten konzentrierte Adler mit 3:2. Dann begann der Krimi – die Geschichte ist bekannt, nach einer 5:2 Führung gelang den Berlinern noch der sensationelle Ausgleich, die Adler waren stehend KO und retteten sich in die Verlängerung, die fast schon mit dem Sieg der Eisbären enden musste. Wer immer noch „Wir holen die deutsche meisterschaft und die DEG wird Letzter“, singt, hat es aus unserer Sicht auch irgendwie nicht verdient. Und jetzt liegt das vielbeschworene Momentum klar auf Seiten der Hauptstadt…
Spiel 5: Das Finale wird in Erinnerung bleiben, sportlich kaum, da war das vierte Spiel dramatischer, auch wenn sich die Adler erstaunlich stark präsentierten, aber wegen der Linie, welche die Schiedsrichter gepfiffen haben. Man nennt diese Art der Nichteinmischung wohl Schweizer Schule oder Beigen Alarm, doch ganz konsequent waren die Herren dann doch nicht, kurz vor Schluss konnten Sie nicht von der Pfeife lassen. Und die Eisbären gingen als Meister vom Eis.
Unbedingt auch lesen:
- Finale: Kölner Haie – Eisbären Berlin
- Viertelfinale: Adler Mannheim – Eisbären Berlin
- Playoff-Halbfinale 2009: Eisbären Berlin – Adler Mannheim
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Das Spiel ist schon über 24h vorbei & die Seite noch nicht aktualisiert? So gefrustet oder fehln die Worte :o)