Knapp ein Viertel der langen NHL-Saison ist absolviert. Fast jedes Team hat 20 Spiele absolviert, da kann man schon die eine oder andere Überraschung/Bestätigung statistisch belegen. Beschränken wir uns auf eine knappe Übersicht:
In der Western Conference stehen mit den San Jose Sharks und den Detroit Red Wings zwei Teams ganz oben, die vor der Saison als Favoriten auf den Titel gehandelt wurden. Die Vancouver Canucks glänzen weniger mit ihrer Offensive, aber die Verteidigung ist vor allem durch die Leistung von Roberto Luongo (5 Shut-Outs, 2,18 Gegentore/Spiel) stabil. Es bleibt abzuwarten, wie stark sich seine Verletzung auf die Leistung der Mannschaft auswirkt.
Die Minnesota Wild und die Calgary Flames finden sich im Mittelfeld wieder – erstere können vor allem durch ihre Effektivität überzeugen (7 von 18 Spielen wurden mit einem Tor Differenz gewonnen), die Flames spielen zur Zeit nicht stabil genug, um sich ganz vorne zu platzieren. Einen schwachen Start legten sowohl die Anaheim Ducks als auch die Chicago Blackhawks auf’s Eis. Während man in Chicago Trainer Savard feuerte und sich in der Tabelle langsam nach oben arbeitet -vor allem Patrick Kane zeigte mit 24 Punkten aus 18 Spielen eine grandiose Leistung- blieb man bei den Ducks ruhig. Ryan Getzlaf (24 Punkte), Corey Perry (23 Punkte) und der Oldie Teemu Selänne (19 Punkte) zeigen, dass sie das Spiel nicht verlernt haben.
Edmonton und Nashville zeigen durchwachsene Leistungen -angesichts des Spielplans ist dies aber noch beachtlich: Edmonton musste von 20 Spielen 14 auswärts bestreiten, Nashville immerhin 12.
Die Columbus Blue Jackets, Phoenix Coyotes, Los Angeles Kings und St. Louis Blues befinden sich im unteren Drittel der Tabelle. Das ist nicht unbedingt überraschend. Die Tabellennachbarn sind allerdings prominent – die Colorado Avalanche und die Dallas Stars leiden unter den schwankenden Leistungen der Goalies. Dabei wähnte man sich mit Andrew Raycroft und Peter Budaj in Colorado gut aufgestellt. Auch Marty Turco von den Stars ist eigentlich weitaus besser, als seine momentanen Statistiken (Gegentorschnitt 3,68/Spiel sowie 86,7 % abgewehrte Schüsse) vermuten lassen.
In der Eastern Conference stehen die New York Rangers ganz oben. Shanahan und Jagr konnten durch Drury und Gomez adäquat ersetzt werden. Eine kleine Überraschung ist der gute Start der Boston Bruins. Tim Thomas im Tor vor einer guten Abwehr sowie Marc Savard (27 Punkte in 21 Spielen) sind die Garanten des Erfolges. Dahinter sind mit den Washington Capitals und den Pittsburgh Penguins zwei torhungrige Mannschaften platziert.
In Montreal ist man mit dem bisherigen Verlauf zufrieden, die beiden Neuzugänge Alex Tanguay und Robert Lang zeigen solide Leistungen. Bei den Carolina Hurricans ist noch Scoringpotential vorhanden, denn von Eric Staal und Sergej Samsonov konnte man mehr erwarten als 5 bzw. 1 Tor(e) in 19 Spielen.
Die Buffalo Sabres waren zu Beginn der Saison das beste Team der NHL, brachen aber zuletzt etwas ein. Daran konnte auch die gute Ausbeute des Österreichers Thomas Vanek (15 Tore in 20 Spielen) nichts ändern.
Die New Jersey Devils leiden unter einer unglaublichen Verletzenmisere. Der Ausfall von Torhüter Martin Brodeur wiegt mit Sicherheit am schwersten, zusätzlich müssen auch noch die Ausfälle von Brian Rolston, Bobby Holik, Paul Martin und Andy Greene verkraftet werden.
Während sich die Flyers aus Philadelphia nach dem schlechten Saisonstart vor allem aufgrund der Leistungen von Simon Gagne und Mike Richards nach oben kämpfen, müssen die Toronto Maple Leafs ihren Schwerpunkt auf die Defensive legen: 67 Gegentore in 19 Spielen sind zuviel, wenn man oben mitspielen will.
In den unteren Regionen findet man die New York Islanders, bei denen Goalie Rick di Pietro schmerzlich vermisst wird, sowie die Atlanta Thrashers und Florida Panthers. Warum Tampa Bay Lightning und die Ottawa Senators dort stehen, bleibt ein wenig mysteriös. Beide Mannschaften haben ein großes offensives Potential, zeigen dies aber nicht einmal im Ansatz. Wenn sich an der Anzahl der erzielten Treffer pro Spiel (Ottawa 2,4 bzw. Tampa Bay 2,2) nicht schnell etwas ändert, wird es für diese Teams ganz schwer, die Playoffs zu erreichen.
Ein Artikel auf sportal.de legt den Schwerpunkt auf die Situation der deutschen „Gastarbeiter“ in der NHL. Insgesamt sind es bereits 14 Spieler, so viele wie nie!
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