Es ist so weit, Weihnachten steht vor der Tür und allmählich sollte man sich Gedanken über ein paar tolle Präsente machen. Wie gut, dass es jetzt schon das Sonderheft zur DEL Saison 2011/2012 gibt! Und darauf haben wir mal unser kritisches Auge geworfen. Fangen wir vorne an:
Titelbild: Lokal unterschiedliche Titelbilder sind eine nette Idee! Da wird der Griff ins Zeitschriftenregal besonders in den Ballungsgebieten wie dem Rheinland mit zwei großen Vereinen zur Mutprobe! Doch auch in manch anderer Region wäre ein neutrales Titelbild wohl besser angekommen.
Fünf von sechs harten Checks.
Texte: Drei garantierte Doppelseiten gibt es pro Team, von denen aber nur eine als prosaisch zu bezeichnen ist. Der Rest wird mit Statistiken, Mannschaftsfoto und einer detaillierten Spielerbetrachtung gefüllt. Ausgewählte Vereine mit hochinteressanten Gesprächspartnern wie Sponsoren, Hallenbetreibern oder Projektleitern nehmen ein paar Seiten mehr ein.
Vier von sechs albernen Checks.
Fotos: Die Zeiten, in denen aufgrund des Redaktionsschlusses die Teams verzweifelt das Mannschaftsfoto mit Spielern in Badelatschen, aber ohne Trikots und drei Eismeistern zum Auffüllen der leeren Reihen abliefern mussten, scheinen vorbei zu sein. Insgesamt solide Arbeit.
Sechs von sechs sauberen Checks.
Gimmicks: So eine Steck-Tabelle ist angesichts des unübersichtlichen Spielplans ja eine nette Idee… Was früher bei der YPS für Begeisterung und bei der BRAVO für Sammeltrieb sorgte, erzeugt beim Sonderheft eher nüchterne Gefühle. Ein Spielplan im Großformat und schwarz-gelbem Layout – für DEG-Fans schon einmal eine Zumutung! Zudem ließ man die Rückseite ungenutzt, schade.
Drei von sechs Bandenchecks.
Prognosen: Mit Berlin, Mannheim, Wolfsburg und Düsseldorf als Favoriten geht man kein großes Risiko ein, irgendeiner der vier wird es wohl machen. Die Adler waren zuletzt stets genannt worden, wenn es um den Meistertitel ging, konnten die Lorbeeren aber nie bestätigen. Setzt sich die Serie fort?
Fünf von sechs gemeinen Checks.
Interviews: Während die Interviews mit Arnold, Kölliker, Straubings Goalie Barry Brust und ERC-Stürmer Felix Schütz immerhin noch den Sport in den Vordergrund stellen, sind die Frage-Antwort-Spielchen mit den Hallenbetreibern bessere Werbung für die Mufus und zurecht als „Anzeige“ gekennzeichnet. Die Gespräche mit den Trainern erfolgen mit gewissen Standardfragen, aber tiefgehende Analysen sind vor Saisonbeginn eh nicht zu erwarten.
Drei von sechs verbalen Checks.
Daten und Statistiken: Den Leser erschlägt die Datenflut geradezu. Unter anderem ist bei jedem Team die komplette DEL-Bilanz gegen alle anderen Teams enthalten und zu jedem Spieler gibt es ein Miniporträt. Außerdem werden die Punkte-Rekordhalter der Teams und einige andere Höchstleistungen gelistet.
Eine schöne Möglichkeit zum Nachschlagen ist auch das DEL-Rekordbuch, hier werden viele historische Daten aufgeführt, die einem sonst entgingen. Wo die Liga beim Einrichten einer Datenbank versagt, springt das Heft ein.
Sechs von sechs gelungenen Checks.
Service: Für alle Auswärtsfahrer finden sich Porträts der Spielstätten im Heft – da weiß man, worauf man sich einlässt! Der Überschwang müsste an dieser Stelle allerdings nicht sein, aber wir haben zu den Mufus ohnehin unsere eigene dezidierte Meinung. Was dagegen etwas kurz kommt, ist der Spielplan der kommenden Saison. In diesem Punkt besteht sicher noch Steigerungspotential.
Vier von sechs Hallen-Checks.
Preis-Leistungs-Verhältnis: Der Umfang des Sonderheftes muss herausgestellt werden, hier fällt nichts dem Platzsparen zum Opfer. Satte 196 Seiten für 5,95 € machen knappe 3 Cent pro Seite. Besser ist das Preis-Leistungs-Verhältnis nur in der DNL
Sechs von sechs Nachwuchs-Checks
Fazit: Das Sonderheft ist natürlich Pflicht, nicht nur mangels Alternative, sondern weil es die Informationsgrundlage für einen erfolgreichen Saisonstart ist. Wer nicht mühsam in diesem Internet recherchieren möchte, erhält hier alles auf einen Stockschlag. Dass es dennoch nicht zum optimalen Ergebnis reicht, liegt vor allem am künstlichen Aufblähen durch diese Pseudo-Interviews. Anbiederei statt kritischen Fragen, die sich an manchen Stellen durchaus anböten – da wäre mehr drin gewesen! Daher:
Insgesamt 42 von 54 Checks – ordentliche Härte!
Unbedingt auch lesen:
- WM-Spielplan zum downloaden und ausdrucken
- Saisonvorbereitung live
- Potentielle Regeländerungen in der NHL