Nachdem wir zuletzt auf die derzeit laufenden Verhandlungen zwischen der NHL und der Spielergewerkschaft eingegangen sind, denen es nicht gelungen ist, einen neuen Tarifvertrag bis zum 15.09.2012 ausgehandelt zu haben, resümieren wir einmal, welche Auswirkungen der Ausschluss von Spielern und Fans auf die anderen Profiligen hat.
(Zuerst aber ein Blick zurück in die Saison 2004/2005, als der letzte Lockout die NHL erschütterte.)
Eines der ersten Opfer war die NHL-Saisoneröffnung in Europa, die aufgrund mangelnder Planungssicherheit ins Wasser fiel. Auch das „2013 Winter Classic“ zwischen den Toronto Maple Leafs und den Detroit Red Wings, das für neue Rekorde sorgen sollte, müsste abgesagt werden.
In der Gerüchteküche ist natürlich für ausreichend Feuer gesorgt, so werden Rick Nash und Joe Thornton mit dem HC Davos in Verbindung gebracht und Teemu Selänne hat nicht ausgeschlossen, noch einmal für Jokerit Helsinki spielen zu wollen. An Alex Ovechkin scheiden sich derzeit die Geister: ZSKA Moskau zeigt sich interessiert, sein früherer Klub Dynamo Moskau dagegen ließ verlauten „Ovechkin isn’t necessary“.
Präziser werden da schon Evgeni Malkin und Sergej Gonchar, die bereits mit Metallurg Magnitogorsk trainieren.
Im Gegensatz zu 2004 erscheint die Chance, viele NHL-Cracks auch in der DEL bewundern zu können, als geringer. Die KHL hat sich als stärkste Liga des Kontinents etabliert und zahlt zu gut, um ignoriert zu werden. Insofern hat Malkin mit seiner Aussage Recht:
Perhaps the lockout won’t continue for the entire year. That’s why a lot of North American players won’t go to Europe until the very last moment. A lot of them are a bit afraid of Russia. But the best hockey league in the world after the NHL is here.
Auch die KHL selbst registriert ihre starke Position und ändert eigens die Regeln, um potentiellen NHL-Profis die Tore zu öffnen. So wäre es möglich, maximal drei Spieler aus der NHL für die Dauer des Lockouts zu verpflichten, einer dieser drei Spieler dürfte einen ausländischen Pass besitzen. Diese Verträge tragen nicht zum Salary Cap bei.
Vor allem die Adler könnten sich derzeit berechtigte Hoffnungen auf NHL-Flair machen – Dennis Seidenberg hat angekündigt, mit seinem Bruder Yanick in Mannheim spielen zu wollen. Aber auch Jochen Hecht und Marcel Goc werden mit Mannheim in Zusammenhang gebracht. Der derzeit vereinslose Marco Sturm soll eine Anfrage aus Ingolstadt vorliegen haben. Als größter Gewinner dieser Situation könnten jedoch die Eisbären hervorgehen, diese haben noch fünf Ausländerlizenzen zur Verfügung.
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