Verzichten wir auf ein langes Vorwort und kommen direkt zur Sache, unser Vorrunden-Fazit zur DEL Saison 2010/2011 lautet, in Reihenfolge der Abschlusstabelle, wie folgt:
1. Die Grizzly Adams Wolfsburg spielten diese Saison erstaunlich stark auf und rangieren folgerichtig am Ende der Vorrunde auf Platz Eins der Tabelle. Allerdings hat die Saison auch gezeigt, dass sie ohne Top-Scorer Magowan zu schlagen sind, um seine Gesundheit werden Fans und Verantwortliche bangen, wenn es in die heiße Phase der Saison geht. Andererseits hat die Mannschaft den Rückhalt zweier starker Goalies.
Kurzum: Wolfsburg überraschte uns in der Vorrunde.
2. Dass eine Mannschaft Anlaufschwierigkeiten hat, kommt in den besten Ligen vor und auch in der DEL, genauer bei den DEG Metro Stars. Das System Tomlinson brauchte seine Zeit, um von den Spielern verinnerlicht zu werden, doch irgendwann fing die Sache an zu laufen. Und wo andere Teams in der Saison noch am Kader schraubten – verletzungsbedingte Neuverpflichtungen mal außen vor – gab es in Düsseldorf nur einen Ab- und einen Zugang.
Kurzum: Düsseldorf hat wie erwartet abgeschnitten.
3. Bei den Eisbären Berlin war ein Umbruch geplant, der Triumph beim European Trophy ließ einen Durchmarsch befürchten, doch zunächst kamen die Eisbären gar nicht in den Tritt. Bis schließlich Steve Walker Texas Ranger reaktiviert wurde, danach trat das Team stabilisiert auf und stieß in gewohnte Tabellenregionen vor. Bemerkenswert ist auch, dass das Kontingent der ausländischen Profis nicht erschöpft wurde.
Kurzum: Berlin hat wie erwartet abgeschnitten.
4. Bei den Krefeld Pinguinen herrschte verdächtige Ruhe – diejenige vor dem Sturm? Man hörte erstaunlich wenig, außerdem lief es sportlich gut und es waren folglich sportliche Schlagzeilen, die hier das Bild bestimmten. Und das bei einem Verein, der vor der Saison noch ohne Sponsor da stand!
Kurzum: Krefeld überraschte uns in der Vorrunde.
5. Neuer Trainer, altes Team. Die Mannschaft, die bei den Hannover Scorpions gewachsen ist, funktioniert auch dieses Jahr mit Toni Krinner an der Bande. Das Team brach allerdings zwischendurch massiv ein und zitterte sich zur direkten Playoff-Qualifizierung. Und das, obwohl der geniale Norweger wieder ganz oben mitpunktet.
Kurzum: Hannover hat am Ende doch enttäuscht.
6. Rich Chernomaz, der Trainer, um den Frankfurt seit Jahren beneidet wurde, hatte die undankbare Aufgabe den ERC Ingolstadt zu retten. Dabei konnte er sich mit Ian Gordon auf einen alten Bekannten als Rückhalt verlassen. Die Trendwende war irgendwann geschafft und auch wenn Stürmer Thomas Greilinger nach einer starken Vorsaison abgetaucht war, wurden die Playoffs erreicht.
Kurzum: Ingolstadt hat wie erwartet abgeschnitten.
7. Harold Kreis, dessen Rolle für den Erfolg der deutschen Nationalmannschaft bei der Heim-WM kaum zu unterschätzen ist, scheint bei den Adler Mannheim dagegen erneut beim Teambuilding gescheitert zu sein. Sie dümpelten die ganze Saison bei den Pre-Playoff-Plätzen rum, also keine Veränderung zum Vorjahr. Bei dem Kadertuning, das hier betrieben wird, fragt man sich doch, was eigentlich wird, wenn hoppe, hoppe, Reiter, das Geld abgezogen wird? Und wo wären die Adler ohne Fred Brathwaite?
Kurzum: Mannheim hat am Ende doch enttäuscht.
8. Der EHC München legte als Aufsteiger einen starken Start hin, bis das Verletzungspech zu schlug. Zusätzlich wurde das Team aus der bayrischen Landeshauptstadt bei der ein oder anderen Schiedsrichterentscheidung – wie sagt man es vorsichtig – veräppelt. Doch der Klassenerhalt war zu keiner Phase der Saison wirklich in Gefahr, es hätte sogar fast für die direkte Playoff-Qualifikation gereicht.
Kurzum: München überraschte uns in der Vorrunde.
9. Keine Überraschung, Bill Stewart reihte sich ein in die Reihe der Trainer ein, die in Köln gescheitert sind, wie sich die Kölner Haie in die Reihe der Mannschaften einreihten, die unter Bill Stewart nichts geworden sind. Dann war das ganze T-Shirt Geld weg und seine Nachfolger mussten sehen wie sie zu recht kamen. (Ja, Uwe Krupp hat tatsächlich bei Köln unterschrieben – als Trainer.) Erstaunlich gut, wie man festhalten muss, mit einem Spurt zum Schluss wurden tatsächlich noch die Pre-Playoffs erreicht.
Kurzum: Köln hat wie erwartet abgeschnitten.
10. Seit Jahren eher durch Namenswechsel als sportlichen Erfolg aufgefallen sind die Thomas Sabo Ice Tigers, auch dieses Jahr gab es aus sportlicher Sicht nicht viel zu vermelden. Im Verlauf der Saison war man zwischendurch oben dran, rutschte dann ins Mittelfeld ab und erreichte am Ende mit Glück die Pre-Playoffs – souverän ist anders.
Kurzum: Nürnberg hat am Ende doch enttäuscht.
11. Die Hamburg Freezers sind das Augsburg des Nordens, sportlich quasi belanglos, sorgten hier neue Maskottchen für das meiste Aufsehen. Eine der schönsten Städte Deutschlands, eigentlich die einzige Weltstadt, doch was Sport angeht… bitter! Und Störtebeker musste sterben! Die Hansestadt sollte sich vielleicht darauf konzentrieren, Hafenstadt statt Sportstadt zu sein, am ehesten fielen noch am die interessanten Nachverpflichtungen auf.
Kurzum: Hamburg hat wie erwartet abgeschnitten.
12. – Dauergast im Tabellenkeller waren die Iserlohn Roosters, da halfen auch zwei der Top-Scorer der Liga nicht. Michael Wolf und Robert Hock waren wie gewohnt stark, aber das reicht einfach nicht. Die Qualität des Kaders benötigt hier dringend ein bisschen mehr Breite.
Kurzum: Iserlohn hat am Ende doch enttäuscht.
13. Böswillig könnte man die Straubing Tigers für das Duisburg des Südens halten, sportlich wenig auffällig, aber gelegentlich für eine Überraschung gut. Hier stellt sich immer wieder die Frage, wie es Straubing schafft, in der höchsten Spielklasse dabei zu sein, während von Landshut und Rosenheim keine Spur zu sehen ist.
Kurzum: Straubing hat wie erwartet abgeschnitten.
14. Die Augsburger Panther küren wir mal zum Hamburg des Südens, auch hier geriet der Sport zur Nebensache. Neues Team, neues Glück, doch leider ist die aufgestockte Rest-/Rumpftruppe des Vorjahresfinalisten nur ein Schatten ihrer selbst. Statt sportlicher Meldungen bestimmt in Augsburg das Desaster um den Abriss des Curt-Frenzel-Stadions die Schlagzeilen. Dass eine Sprengung oder Ähnliches gar nicht vorgesehen sei, mögen aufmerksame Zeitgenießer einwerfen, doch worauf läuft die ganze Geschichte denn hinaus? (Okay, derzeit sieht es tatsächlich so aus, als seien die Probleme tatsächlich gelöst, doch warten wir mal ab.) Sportlich war dazu WM-Held Dennis Endras erschreckend schwach.
Kurzum: Augsburg hat am Ende doch enttäuscht.
#
Wolfsburg hatte ich ganz weit oben erwartet; VW pumpt da so was von viel Geld rein; ähnlich wie bei den Wolfsburger Fußballern. Und auch traditionsmäßig gibt’s da ja die Ein oder Andere Gemeinsamkeit, aber das nur nebenbei.
Die DEG hatte ich nicht ganz so stark (eher Platz 6( auf dem Zettel, vor allem von der alternden Abwehr hatte ich nicht so viel erwartet; Hedlund war nach letztjähriger Säuchensaison eine der größten Überraschungen dieses Jahr
Hannover eine Enttäuschung??? Niemals.
Bei den Torwartproblemen??? Ohne Stammpersonal in den hinteren Reihen?
Für mich eine Riesenleistung, dass sie ohne Mitchell und Dzieduszicki am Schluss so einen Endspurt hingelegt haben!
Hamburg hat für mich mal wieder enttäuscht. Auch wenn das dort schon eine ganze Weile so abläuft, muss so ein Kader mehr erreichen. Vor allem wenn man vor der Saison den Neubeginn so laut rausposaunt.
Iserlohn für mich wie erwartet: kein Geld, keine finanziellen Experimente, keine Play-Off-taugliche Mannschaft. Hatte sie als Schlusslicht auf dem Zettel.
#
Muss euch auch bei Hannover und inbesondere Straubing widersprechen. Hannover hat für mich auch nicht enttäuscht. Der Club geht seit mehreren Wochen auf dem Zahnfleisch, dazu die Abgänge von wichtigen Spielern – und trotzdem haben sie die direkt Playoff-Qualifikation erreicht.
Straubing ist für mich da schon eher eine Enttäuschung. Mit diesem Kader hätte ich schon erwartet, dass sie wenigstens die Pre-Playoffs erreichen.