Beim kürzlich erfolgten Besuch eines Eishockeyspiels dieser DEG Metro Stars im ISS Dome – das Spielergebnis ist nicht erwähnenswert – kam es zu einer plötzlich stattfindenden Erleuchtung. Endlich, nach vier langen Jahren, geht das Konzept der Dome-Betreiber und der DEG auf, die stets betonten, wie wichtig der Hallenneubau für den Eishockeysport in Düsseldorf wäre. Daher an dieser Stelle die zehn wichtigsten Gründe, warum der ISS Dome so toll ist und die Brehmstraße eiskalt uralt aussehen läßt.
- Die Warteschlange vor dem Einlass: Diese wurde dank gemeinsamer Anstrengungen über die Jahre mühsam und langwierig verkürzt, so dass der Besucher mittlerweile ohne Wartezeit den neuen Tempel betreten kann.
- Gästefans: Standen an der Brehmstraße noch Gruppierungen jeglicher Coleur (teilweise sogar unterschiedlicher Teams!) ohne trennende Barrieren nebeneinander, haben im Dome nun alle Platz, ihre eigenen Vorstellungen auszuleben. Potentielle Konflikte werden dadurch automatisch entschärft.
- Sanitäre Anlagen: Waren diese im alten Stadion noch ein unerschöpflicher Fundus für Forscher und Liebhaber der Gattung Aspergillus – man munkelt, es gäbe an der Brehmstraße gar zwei endemische Arten – herrscht im Dome freie Beckenwahl selbst in der Drittelpause.
- Stadiongastronomie: Auch hier lag der Schwerpunkt auf der Reduzierung der Wartezeit, nun trifft der Besucher auf erfreutes Personal, das die Abwechslung (Ein Kunde!) während des langen Arbeitstages zu schätzen weiß.
- Temperatur: Mensch, war das früher kalt! Heutzutage kann man das Spiel auch locker im T-Shirt verfolgen. Man könnte glatt vergessen, dass Eishockey ursprünglich eine Wintersportart war…
- VIP-Logen: Was vor ein paar Jahren als provisorischer Zeltaufbau ein Schattendasein fristete, zeigt sich heute als fest integrierter Bereich ohne großen Publikumsverkehr. Unfassbar, was die DEG an dieser Stelle alleine an Stromkosten einspart!
- Akustik: Zum Glück ist der Dome so konstruiert worden, dass Fangesänge fast wirkungslos verpuffen. Ohne Tinnitus lebt es sich wesentlich angenehmer, zudem müssen sich die Zuschauer bei den Fachgesprächen nicht mehr anschreien.
- Kartensituation: Spontane Besuche der DEG Metro Stars sind kein Problem. Wochenlanges Planen ist unnötig, wenn an der Abendkasse unzählige Tickets auf den Käufer warten. An der Brehmstraße wurden Dauerkarten noch vererbt, was vom Großteil der Außenstehenden als unfairer Vorgang gewertet wurde.
- Getränkestand: Auch hier gibt es prompte Bedienung, während noch vor ein paar Jahren das gut gekühlte Bier mühsam vom heimischen Kühlschrank ins Stadion geschleppt wurde. Immerhin wurde damals die Kreativität der Fans angestachelt, wie man das Dosenlimit pro Person umgehen konnte…
- ÖPNV: Ebenso wie bei den Shopping-Malls geht auch hier der Trend zur Belebung der Außenbezirke. In Düsseldorf entschied man sich bewusst für den Bau auf altem Industriegelände, zu dem die Besucher mittels Shuttlebussen an diversen Immobilienangeboten vorbei kutschiert werden.
Fazit: Endlich ist die Vision Wirklichkeit geworden. Der ISS Dome präsentiert sich als kundenfreundlicher (nicht fanfreundlich, das ist etwas grundlegend Anderes!) Eishockeytempel, der die Brehmstrassen-Fanatiker eines Besseren belehrt. Nur die Mannschaft scheint über die Umsetzung des Vier-Jahres-Plans nicht informiert worden zu sein, oder wie sonst kann man dieses Ergebnis erklären?!
Unbedingt auch lesen:
- DEG schwächelt, Huskies überraschen
- Playoff-Finale 2009: Eisbären Berlin – DEG Metro Stars
- Viertelfinale: Hamburg Freezers – Düsseldorfer EG
#
Da ich nun selbst schon mehrfach als Auswärtsfan im ISS-Dome (von außen und ein wenig weiter weg betrachtet erinnert mich der Dome noch immer an eine Bettpfanne – aber das ist ein anderes Thema *g*) war, möchte ich gerne zu folgenden Punkten etwas anmerken.
Punkt 1: Liegt vielleicht daran dass nicht mehr ganz so viele Fans in den Dome pilgern?!
Punkt 4: Als ich vor 2 Jahren das letzte Mal da war, gab es eine Reihe für Essen und eine Reihe für Getränke. Es wurde ernsthaft von mir verlangt mich bei der anderen Reihe einzureihen.
Ferner war es uns nicht gestattet Speisen in den Gästeblock mitzunehmen, da einer von uns mit Krücken unterwegs war und wir ihm das Essen bringen wollten, lässt sich diese Regelung nicht nachvollziehen.
#
@Phil: Schon mal was von Sarkasmus und Ironie gehört? ;)
#
@ikarus: Hehe…als regelmäßiger Leser hier, weiß ich natürlich dass der Beitrag nicht (völlig) ernst gemeint ist. Wollte nur schnell meinen Senf zum Thema abgeben *g*
#
und wo bleiben die Trommeln
in der Brehmstraße war das Verbot okay aber wen will man in einem Gewerbegebiet stöhren
#
Echt Schade, wie das Deutsche Eishockey von ein paar wenigen „Geschäftsleuten“ kaputtgemacht wird.
Vom kultigen Eishockeystadion zur absolut austauschbaren, charakterlosen Multifunktionsarena.
Der nächste Skandal scheint sich gerade in Augsburg mit dem „Umbau“ des Curt-Frenzel-Stadions anzubahnen.
#
@ikarus: Sarkasmus und Ironie? Sowas ist uns völlig fremd!
@Michael: Trommeln fehlen natürlich noch, das ist ja einer der wenigen Faktoren, die man von der Brehmstraße mitgenommen hat. Aber dann bitte auch lustige Musikeinspielungen!
@Oliver W.: Ach, ist doch alles prima. Die Amerikanisierung des Sports läuft doch bestens, da darf man sich von ein paar Rückschlägen nicht irritieren lassen…. Wen interessieren denn die Hardcorefans?
#
Der Artikel von Alex kann nur als Ironie gewertet werden. Klar, ohne Fans kein Anstellen, keine spontanen Besuche, keine Fan-Gesänge (die stören?), kein Drängeln, usw.
Man nennt das auch FRIEDHOFSRUHE !!!