„The Salmon? That’s what ypu want to name our expansion hockey team? The Seattle Salmon? Why don’t you take your two IQ points, rub them together, see if you can start a fire? Beat it.“
– Bob „Bulldog“ Briscoe (Frasier, ~1995)
Es gibt sie nicht. Jeder weiß es. Niemand braucht so zu tun. Und keiner muss überrascht spielen.
Doch der Reihe nach!
Hockey war über Jahre von Kanada dominiert – das Land sogar so höflich, der UdSSR Platz einzuräumen. Ebenso die NHL. Doch missionarischer Eifer, Geldgier und das Streben nach Franchiseraum im Süden haben sich in mehreren Eroberungsfeldzügen, pardon, Expansionen manifestiert. So sinkt eben für das einzelne Team die Chance auf den Titel.
Und dann geschah dies:
1993
Am 9. Juni des Jahres 1993 errang mit den Montreal Canadiens zum letzten Mal ein kanadisches Team den legendären und begehrten Stanley Cup.Nur einen Wimpernschlag später, am 13. September 1993 ging Conan O’Brien mit seiner Talkshow Late Night with Conan O’Brien auf Sendung.
Was die folgende Zeit brachte, ist kanadischen Fans in schmerzhafter Erinnerung.2021
Am 24. Juni 2021 lief die letzte Ausgabe der Sendung CONAN mit Conan O’Brien über die Bildschirme.An eben diesem 24. Juni 2021 zogen die Habs erstmals wieder ins Finale um den Stanley Cup ein.
Es gibt keine Zufälle.
Late Night is dead, long live late night hockey!
Das All-Star-Team der Weltmeisterschaft 2021 wurde benannt und was uns natürlich sofort auffällt, die Verteidigung kommt aus Deutschland! Das hat ja fast schon Tradition, wir erinnern uns an Dennis Seidenberg und Christian Ehrhoff. Außerdem gefällt uns natürlich, dass die Zahl deutscher Spieler unter denn All-Stars in den letzten Jahren zugenommen hat, wie dieser Liste des kanadischen Verbands zu entnehmen ist. Dass ausgerechnet ein Brexit-Opfer als Stürmer dort hineingewählt wurde, wundert allerdings schon, vermutlich die Trekkie-Fraktion.
All Star Team der WM 2021
Tor: Jussi Olkinuora, Finnland
Verteidigung: Korbinian Holzer, Deutschland
Verteidigung: Moritz Seider, Deutschland
Sturm: Andrew Mangiapane, Kanada
Sturm: Conor Garland, USA
Sturm: Liam Kirk, Großbritannien
Weiterhin wurden von der Turnier-Direktion folgende Einzelauszeichnungen vorgenommen:
Bester Torhüter: Cal Peterson, USA
Bester Verteidiger: Moritz Seider, Deutschland
Bester Stürmer: Peter Cehlarik, Slowakei
MVP
Und schließlich wurde Andrew Mangiapane zum MVP des Turniers gekürt, mit dessen Namen wohl viele das wechselnde Spielglück der Kanadier verbinden. Wir erwarten allerdings, dass er die Auszeichnung zurückgibt. Er dürfte einsehen, dass er sie ohne den deutschen Erfolg gegen Lettland nicht erhalten hätte.
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Es ist soweit, in der DEL stehen die Play-Offs 2021 an und das erst Ende April(!), wer hätte das gedacht! Es gibt keine Pre-Play-Offs, kein Best-of-Seven, diesmal wird es kurz und knackig und sechs Siege (in den Play-Offs) reichen diesmal zum Titel! Wir schwelgen jetzt ein bisschen in Nostalgie an frühe Play-Offs in der Eishockey-Bundesliga und in drei Wochen wissen wir dann wie der nächste Titelträger heißt! Weiterlesen bei der DEL…
Modus „Best Of Three“
Modus „Best Of Three“
Modus „Best Of Three“
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Manchmal findet man diese Perlen im Internet, von denen man nicht weiß, wieso das erst jetzt hochgeladen wird. Und wie das dann so ist, beginnt man ein wenig zu recherchieren… Dieses Video zeigt ein Vorbereitungsspiel zur Eishockey-WM 1977 zwischen Deutschland und Team Canada an der Brehmstraße in Düsseldorf. Neben zahlreichen Details wie Banden ohne Plexiglas, nur mit Maschendrahtzaun abgetrennten Strafbänken und Stars wie Phil Esposito und Ron Ellis kann man auch die überharte Spielweise der Kanadier erkennen, die bei der folgenden WM die Spitznamen „Team Ugly“ oder „Team Stupid“ prägen sollte.
1977 nahm Team Canada das erste Mal nach einer achtjährigen Pause wieder an der Eishockey-WM mit einer vermeintlich schlagkräftigen Mannschaft teil, die aus den NHL-Spielern der aus den Playoffs ausgeschiedenen Teams bestand. Nach diversen unschönen Zwischenfällen beendete man das Turnier auf dem vierten Platz. Phil Esposito bewertete die Teilnahme später als großen Fehler:
„I didn’t like the experience [in 1977]“ Esposito said. „They told me I wouldn’t have to wear a helmet, and then a minute before the first game they told me to put one on.
„I was so mad that after the last game I fired my helmet at [IIHF president Gunther]Sabetzki in the stands. He was so stupid that he came down after the game to thank me and get it autographed. I told him to buzz off.“
Auch in der Heimat gab es harsche Kritik an der vermeintlich überforderten Mannschaft, die sich an die großen Eisflächen und härtere Regelauslegung gewöhnen musste:
Graceless in victory and disgraced in defeat, Team Canada ’77 was handed an undeserved chance to play Cinderella in Vienna but chose instead to play the witch. The Canadian performance, particularly in two humiliating losses to a vastly superior Soviet team, amounted to little more than punk rock in the home of the Strauss waltz.
Im Turnier gewann Kanada mit 9:3 gegen Deutschland, kassierte aber zwei herbe Niederlagen gegen die UdSSR (1:11 und 1:8).
Lesenhinweise:
„Sticking it to ‚em“ (Maclean’s)
„The Year Canada was thrown to the wolves“ (The Globe and Mail)
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Gründonnerstag, der 04.04.1996: Im vierten Playoff-Finale gewinnt die DEG mit 4:2 an der altehrwürdigen Brehmstraße in der „Mutter aller Derbys“ gegen den ewigen Konkurrenten, die Kölner Haie. Hardy Nilsson, nach dem frühen Aus der Düsseldorfer im Viertelfinale der Vorsaison aus der Schweiz verpflichtet, brachte wieder einmal eine Mannschaft aufs Eis, die im Schlussspurt der Saison den Leistungshöhepunkt erreichte. Somit konnte der KEC auch nur im ersten Spiel mithalten, das mit 7:4 gewonnen wurde. Es folgten ein 5:1 der DEG auf eigenem und sogar ein 5:0 auf fremden Eis. Damit war alles angerichtet für den Titelgewinn im heimischen Stadion. Dennoch wurde es knapp, da mit Helmut de Raaf der beste Goalie der Liga nach 24 Minuten verletzt ausfiel und der weitgehend ohne Spielpraxis ausgestatte Carsten Gossman ins Tor musste. Spielentscheidend war wohl das 4:1 durch Patrick Lebeau in eigener Unterzahl – im Video kann man den Fitness-Unterschied beider Teams übrigens auch feststellen:
Zwar fiel 16 Sekunden später das 4:2 durch Leo Stefan, doch im letzten Drittel wurde das Ergebnis verwaltet und die Party konnte beginnen.
Bis heute sollte es der letzte Meistertitel der DEG gewesen sein. In den folgenden Jahren zahlte man bitter für den teuer erkauften Erfolg.
Lesehinweis:
„Mafia“: Eklat um letzten DEG-Titel (Sport1)
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Wie oft ist zu hören, dass Spieler die Stocktechnik nicht vernachlässigen sollen und der Puck förmlich an der Kelle kleben muss. Das zu erreichen ist nicht einfach, dazu bedarf es im Training vollen Einsatzes:
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Wir erinnern uns alle, als wäre es gestern gewesen, dass die wunderschöne DEG im Jahre 1994 völlig überraschend nicht die Deutsche Meisterschaft errang. Es war ein Schock, das hatte sich niemand vorstellen können. Und es bleibt bis heute ein Rätsel, vielleicht eins der größten Rätsel dieses fantastischen Sports. Mit rechten Dingen kann es nicht zugegangen sein. Doch darum soll es hier nicht gehen.
Kurz vor diesen seltsamen Ereignissen fanden die Olympischen Winterspiele in Lillehammer statt, aus völlig verrückten Gründen schon nach zwei Jahren statt der korrekten vier (aka Olympiade). Doch Spiele dieser Art, munkeln Verantwortliche und Medien, sind künftig undenkbar. Das geht einfach nicht! Doch wenn Maskentragen dereinst das Taschenaufhalten sticht? Wir werden sehen. Es waren jedenfalls schöne Spiele in gemütlicher Atmosphäre, Gigantismus gab es tatsächlich noch nicht und – um den Bogen zu spannen, den es gleich zu schließen gilt – Eisschnellauf fand unter einem umgedrehten Wikingerschiff statt. Grandios! Genauso schön, wenn nicht sogar legendär, war auch das norwegische Olympiatrikot zu den Winterspielen von Pyeongchang 2018. Wer hätte gedacht, dass Geschichte und maritimes/nautisches Flair ihre Platz auf einem Jersey finden? Wenn man doch nur dran gekommen wäre!
Jetzt das nächste Trikot dieses Kalibers bzw. dieser Schönheit (des Trikots, nicht der DEG), das kanadische Trikot für die Turniere 2020/2021. Zuerst hier gesehen, bei der nächsten Stelle auch das limited verstanden: Men’s Nike Red Hockey Canada Heritage – Replica Jersey. Klarer Kaufbefehl!
Wer traut sich die Bestellung über den großen Teich? Oder berichtet davon? Unsere Versuche verliefen immer ein bisschen chaotisch und erforderten ein ordentliches Maß an Geduld, warum auch immer das so sein musste. Wie gerne wären wir plötzlich doch in Edmonton und Calga-errr-Red Deer dabei! Nein, dort ist es natürlich viel zu kalt, aber wir haben ja noch Riga auf dem Plan. Wenn Covid-19 oder Luko-80 nicht dazwischen kommen. Wir brauchen dringend Schnelltests! Wie bitter ist es, so ein schönes Trikot in dieser Zeit zu veröffentlichen? Klar, die Planung dafür ist schon was her ist, aber hoffentlich tragen die Kanadier es noch ein Weilchen und überlegen sich das mit der Limitierung nochmal!
Daumen drücken und weiter Abstand halten!
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Dallas Stars vs Tampa Bay Lightning
Stand der Serie: 2-4 (4:1/2:3/2:5/4:5 n.V./3:2 n.V./0:2)
Hinweis: Dieser Artikel wird ständig im Laufe des Finales ergänzt!
Vorschau:
Draußen herrschen sommerliche Temperaturen und die NHL ist die einzige aktive Eishockeyliga mit Playoffs – soweit ist alles wie immer, abgesehen vom ungwöhnlichen Datum im September. Auch in der NHL hat die Corona-Pandemie ihre Spuren hinterlassen. Nach langer Unterbrechung entschied man sich für verkürzte Playoffs mit nur 2 Spielorten und ohne Fan-Beteiligung. Immerhin findet man somit noch zu einem sportlichen Ende der 2019/2020-Saison. Bei beiden Finalteilnehmern handelt es sich um Teams, die bereits fest für die Playoffs qualifiziert waren und nicht den Umweg über die Qualifikationsrunde nehmen mussten. Tampa Bay schaltete nacheinander die Bruins und die Islanders in insgesamt 11 Spielen aus, während Dallas 12 Spiele für die Gegner Colorado Avalanche und Vegas Golden Knights benötigte.
Bei den Stars überrascht Goalie Anton Khudobin, der zuvor noch kein einziges Playoffspiel absolvierte, nun aber zu einem wichtigen Rückhalt des Teams avancierte. Überhaupt stehen sich mit Khudobin und Andrei Vasilevskiy erstmals zwei in Russland geborene Goalies gegenüber. Zudem kommt es zu einem Aufeinandertreffen von Schüler und Meister: Beide Trainer kennen sich aus vorherigen Zeiten, als Rick Bowness der Assistenztrainer von Jon Cooper bei den Lightning war. Mittlerweile ist Bowness selber Head Coach in Dallas. Ein großes Fragezeichen steht hinter dem Kapitän der Lightning Steven Stamkos. Dieser zog sich noch vor dem Trainingscamp im Juli eine Verletzung zu und derzeit ist offen, wann er wieder eingreifen kann.
Spiel 1:
Wenn diese Goalies mal einen Lauf haben… Tampa Bay biss sich an Khudobin die Zähne aus, auch die Schlussoffensive im letzten Drittel mit 22:2 Torschüssen brachte keinen Erfolg. Die schnelle Führung der Stars durch Hanley glich Gourde noch aus, doch drei Tore in Serie von Oleksiak, Kiviranta und Dickinson (empty net goal) entschieden das Spiel. Laut NHL-Statistik gewinnt seit der Einführung des 7-Spiele-Modus im Finale nun eine 76%ige Chance, dass die Stars auch die Serie gewinnen. Lassen wir uns überraschen.
Spiel 2:
Der Matchwinner in Spiel 2 war wohl Nikita Kucherov von den Lightning mit 2 Assists. Diese brachten zudem gutes Powerplay aufs Eis nach zuletzt vier Spielen ohne Überzahltor. Kucherov legte seinen Kollegen Brayden Point und Ondrej Palat so gut auf, dass auch Khudobin chancenlos war. Shattenkirk erzielte sogar das 3:0 noch im ersten Drittel. Erst in der 36. Spielminute konnten die Stars den Anschlusstreffer durch Joe Pavelski feiern. Kurz darauf hätte dieser im Alleingang das Spiel noch einmal richtig spannend machen können, doch er scheiterte. Janmarks Tor zum 2:3 sollte dann der letzte Treffer des Abends werden.
Spiel 3:
Das wichtigste für Tampa Bay vorweg: Steven Stamkos kehrt nach 211 Tagen wieder auf das Eis zurück. Dass er mit seinem ersten Auftritt auch gleich ein Tor zum 5:2-Sieg beisteuert, ist da natürlich das Sahnehäubchen. Weitere Auftritte nach dem ersten Drittel gab es zwar leider nicht, aber der psychologische Faktor, dass der Kapitän wieder an Bord ist, dürfte nicht zu unterschätzen sein. Was passierte sonst noch? Kucherov nutzte einen bösen Abwehrfehler der Stars zum 1:0, Stamkos erhöhte auf 2:0. Und nachdem das Powerplay von Tampa Bay im Spiel zuvor noch gelobt wurde, führte ein solches per Shorthander zum Anschlusstreffer von Dickinson. Victor Hedman nutzte ein Powerplay im zweiten Drittel zum 3:1, das 4:1 war ein schöner Konter von Kucherov und Point. Palat erhöhte im Gewühl gar auf 5:1. Im letzten Drittel gab es nur noch den kuriosen Treffer von Heiskanen zum 5:2.
Spiel 4:
Ein wildes Spiel mit vielen Wechseln der Führung endet mit einem 5:4-Sieg von Tamapa Bay. Der Schlüssel für den Sieg dürfte das gute Powerplay der Lightning gewesen sein, diese konnten von vier Überzahlspielen gleich drei vorzeitig beenden. Auch das wichtige Tor von Shattenkirk im sudden death fiel bei Überzahl. Damit geht Tampa Bay nach Spielen mit 3:1 in Führung und hat nun mehr als nur eine Hand am Pokal.
Spiel 5:
Der erste Matchball wurde abgewehrt – aber es war knapp. Erst das späte Tor von Pavelski rettete die Stars in die Overtime. Und trotz Übergewichts von Tampa Bay konnte Perry den Puck über die Linie – und das ist in diesem Fall wörtlich zu nehmen – „arbeiten“. Es kommt damit zu Spiel 6.
Spiel 6:
Das sechste Finalspiel sollte auch das letzte werden. Mit einem Shutout entscheidet Tampa Bay die Serie für sich und holt den Cup nach 2004 zum zweiten Mal nach Florida. Dies dürfte auch eine gewisse Genugtuung nach dem überraschend schnellen Aus in der letzten Saison sein, als man mit einem Punkte-Rekord der regulären Saison als einer der Favoriten in der ersten Runde von den Blue Jackets mit einem Sweep aus den Playoffs bugsiert wurde. Nebenbei gewann Victor Hedman als bester Spieler der Playoffs die Conn Smythe Trophy. Steven Stamkos, der aufgrund der alten Verletzung leider nur in Spiel 3 einen kurzen Auftritt hatte, erhielt als erster die begehrteste Trophäe, die der Eishockeysport zu geben hat.
Und wie geht’s nun weiter? Vermutlich werden erst die nächsten beiden Wochen zeigen, wie man eine komplette oder reduzierte Saison unter den derzeitigen Umständen organisieren kann. Es gibt offensichtlich mehrere Möglichkeiten, die zwischen Liga und der Spielervertretung diskutiert werden. Eine weitere „Bubble“ mit einer strikten Abschottung der Teams, wie man sie für die Playoffs ins Leben gerufen hat, scheidet auf jeden Fall aus.
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